0321
„Farmstead in the Gasteiner Valley“
oil on canvas on plate
53,5 x 74 cm
signed on the lower right: M. Egner
Provenance
1995 purchased in Viennese art trade;
since then private collection, Austria
Estimate: € 15.000 - 30.000
Result: € 25.600 (incl. fees)
Auction is closed.
Marie Egner zählt gemeinsam mit Olga Wisinger-Florian und Tina Blau zu den wichtigsten österreichischen Künstlerinnen der Jahrhundertwende. Sie war Schülerin von Emil Jakob Schindler. Die Begegnung mit ihm war entscheidend für ihr künftiges Oeuvre. In seinen Bildern sah sie ihre innere Bindung an die Natur bestätigt und sie lernte von ihm zu „schauen“, „(…) welche Fülle und Poesie das kleinste und geringste Ding in der Natur in sich birgt, was wir alle Tage sehen und deshalb nicht beachten." (Tagebuch der Künstlerin) Trotz der großen Persönlichkeit Schindlers gelang es Marie Egner sich von ihm zu emanzipieren und einen eigenen, unverkennbaren Stil zu entwickeln.
Die Sommermonate Mai bis August von 1917 verbrachte Egner nachweisbar in Gastein, ein Jahr später folgte, ebenfalls im August, ein weiterer Aufenthalt im beliebten Kurort. Von einem dieser Reiseaufenthalte stammt vermutlich das vorliegende Werk. Das Grau und die tonigen Werte der Schindler-Zeit sind bereits einer heiteren Buntfarbigkeit gewichen. Die Farbe und der lockere, spontane Pinselstrich erlangen Eigenständigkeit, ihre Malerei ist weicher und verschwommener. Die Künstlerin versucht dem Betrachter keine bestimmte Stimmung aufzuzwingen, das spontan erfasste Naturerlebnis steht für sie an erster Stelle. (MS)