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Faustino Bocchi

(Brescia 1659 - 1742 Brescia) » To the biography

Faustino Bocchi

Faustino Bocchi kam am 17. Juni 1659 als Sohn von Giacomo und Giulia Faioni in Brescia zur Welt. Er war ein begnadeter Künstler der neben seinen vortreffliche Stillleben, Landschafts- und Tierdarstellungen - wobei ihn besonders die Vogel- und Gefiederdarstellungen faszinierten - vor allem mit seinen Bambocciate bereits zu Lebzeiten sehr erfolgreich war.

Seine künstlerische Ausbildung begann Bocchi unter Carlo Baciochi, einem mailänder Künstler, der sich hauptsächlich mit religiösen Bildthemen auseinander setzte. Darauf folgte, durch den frühen Tod seines Lehrmeisters bedingt, eine relativ kurze, dennoch höchst intensive und einflussreiche Lehrzeit bei Angelo Everardi (1647-1678) genannt Il Fiamminghino, der ihn an den Stil der sogenannten Bamboccianti heranführte. Die Bamboccianti waren ein sich um Pieter van Laer gebildete Künstlerkreis in Rom und Brescia, der von einer langen holländischen Tradition inspiriert wurde. Ein Genre, das sich den sonst sehr edlen barock-klassizistischen Bildthemen mit derben Volksszenen von Festen, Tänzen, Spielen und Schlachten von Zwergen und Pygmäen, entgegensetzte.

Faustino Bocchi führte ein eher ruhiges Leben, man vermutet er habe seine Heimatstadt, bis auf einen Tagesausflug nach Florenz (laut einem Manuskript von Carboni, K.V. 4 mis. Biblioteca Queriana) nie verlassen. Faustino Bocchi war neben seiner Tätigkeit als Maler ein leidenschaftlicher Musiker, sein Atelier war mit vielen Musikinstrumenten bestückt wobei er selbst das Lauteninstrument die Theorbe spielte.

Faustino Bocchis Œuvre weist eine Synthese der Einflüsse flämischer Künstler Ende des 17. Jahrhunderts, mit dem traditionellen Stil seiner Heimatregion um Brescia auf. Sie erinnern an den grotesk-dekorativen Ausdruck der Stillleben Arcimboldos oder der vielfigurig-mystischen Szenerien Hieronymus Boschs. Das Spätwerk ist von einem realistischen Stil geprägt, der Künstler behält sich jedoch stets seine humoristisch-satirische Einzigartigkeit und Qualität.
Bocchi wurde von bergamaskischen Kunstsammlern wie Giacomo Carrara und Ludovico Ferronati gefördert. Es ist überliefert, dass seine Bilder schon zu dieser Zeit hohe Preise erzielten. Zu einem seiner wichtigsten Schüler zählte Enrico Albricci.

Faustino Bocchi ist bis heute in zahlreichen internationalen Privatsammlungen und in Museen wie der Pinacoteca in Brescia und dem Museo civico di Padova vertreten.Brescia 1659-1742 ebd.