Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

20. Juni 2024, 14:00 Uhr

5091

Hans Kupelwieser*

(Lunz 1948)

„o.T. ("Freizone Dorotheergasse")“
1988
Aluminiumabguss
Alle vier Teile haben unterschiedliche Maße. Teil 1: 30 x 143,5 cm Teil 2: 30 x 62,5 cm Teil 3: 30 x 156 cm Teil 4: 30 x 118,5 cm
Signiert und datiert auf einem Teil: Kupelwieser 88
Galerie Metropol (Hg.), Freizone Dorotheergasse, Wien 1988, Abb. S. 65.

Provenienz

Privatbesitz, Wien

Schätzpreis: € 3.000 - 6.000
Meistbot: € 13.000
Auktion ist beendet.

Neben Franz West, Erwin Wurm und Heimo Zobernig zählt Hans Kupelwieser zu den bekanntesten österreichischen Vertretern einer „postmedialen Skulptur, bei der der Künstler zwischen den diversen Medien, Materialien und Funktionen frei operiert“ (Christa Steinle, Hans Kupelwieser. Ausstellungkatalog, Neue Galerie Graz am Landesmuseum Joanneum, Graz 2004/2005, S. 7). Vor allem durch seine Skulpturen im öffentlichen Raum hat sich Kupelwieser auch international einen Namen gemacht.

Prominentes Beispiel ist die Arbeit, die er 1988 für die Freizone Dorotheergasse ausführt, ein von Georg Kargl und Christian Meyer von der Galerie Metropol initiiertes Projekt, das vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung um die Sperrung der Geschäftsstraße für den Autoverkehr entwickelt und von Peter Weibel kuratiert wird. Der Kunst soll im Stadtraum ebenso Platz eingeräumt werden, wie dem Verkehr oder dem Handel mit seinen Schaufenstern und Werbeflächen. Im Zuge dessen wurden mehrere Eingänge und Fassaden der Wiener Innenstadtgasse von verschiedenen Künstlern – neben Kupelwieser, Ernst Caramelle, Valie Export, Peter Kogler, Gerwald Rockenschaub, Franz West u.a. – gestaltet. Ein Merkmal der Arbeiten Ernst Kupelwiesers ist die Materialtäuschung, in diesem Fall weisen die in die Fassade eingelassenen Metallplatten ein Muster auf, das in seiner geflochtenen Ornamentik an die Abdrücke von Autoreifen erinnert. Den Fahrzeugen gleich, die die Straße erobern und geparkt öffentlichen Raum in Anspruch nehmen, haben hier die Skulpturen die Hausmauern besetzt. Diese legendäre Ausstellung exerzierte erstmals in Wien vor, was Kunst im öffentlichen Raum zu leisten vermag.

(Sophie Cieslar)