Auktionshaus

Nachverkauf: Zeitgenössische Kunst

20. Juni 2024, 14:00 Uhr

5061

Josef Bramer*

(Wien 1948)

„o.T.“
2001
Öl auf Leinwand; gerahmt
200 x 220 cm
Monogrammiert und datiert rechts unten: JB 2001

Provenienz

direkt vom Künstler erhalten;
seit 2001 Privatbesitz, Niederösterreich

Limit: € 20.000 +Aufgeld +ggf. Folgerecht
Bei Geboten zum Limit fällt dieselbe Gebühr wie bei der Auktion an und ein Zuschlag kann sofort nach Bearbeitung erfolgen.Schätzpreis: € 20.000 - 40.000

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Josef Bramer, geboren 1948 in Wien, aufgewachsen in Scheibbs im Mostviertel, studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse von Rudolf Hausner, wo er sich unter anderem mit Manfred Deix und Gottfried Helnwein austauschte.
Bramer's Maltechnik ist stark von den alten Meistern beeinflusst, die er besonders im Kunsthistorischen Museum und im Oberen Belvedere studierte. Seine Werke sind hinsichtlich Thematik, Kolorit, Farbauftrag und Komposition unverwechselbar und zeichnen sich durch eine penible Genauigkeit und eine seidig-matte Oberfläche aus, die Bramer durch eine eigens entwickelte Lasurtechnik erreicht. Dabei blieb er seinem Stil konsequent und jedem Zeitgeist trotzend, stets treu.

Insbesondere der Baum - ausgehend von einer Eiche, die in Schauboden hinter dem Elternhaus seiner Frau steht - hat sich zu einem wiederkehrenden Motiv in Bramers Œuvre entwickelt.
Still und majestätisch, gleichsam wie auf einer Bühne inszeniert, malt der Künstler hier ein Porträt des geradezu perfekten Baumes inmitten einer saftigen Wiese.

Seine Gemälde und Aquarelle sind nicht nur einfache Abbilder, sondern vielmehr komplexe Darstellungen, die "tiefere Wirklichkeiten" offenbaren, ohne dabei pathetisch zu wirken. Bramer verfremdet und verändert bewusst Objekte und Figuren, um eine persönliche Symbolsprache zu schaffen und seine Botschaften zu vermitteln. Seine Liebe und die tiefe Verbundenheit zur Natur, insbesondere zur Voralpenlandschaft des niederösterreichischen Mostviertels, prägten sein Werk nachhaltig.

So einfach und klar seine Bilder auf den ersten Blick wirken mögen, so komplex und vielseitig deutbar sind ihre Inhalte. Nicht zuletzt sind seine aufwändig und feinst gemalten Werke auch als Kritik an unserer so hektisch gewordenen Zeit lesbar.

(Ina Waldstein)