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Nachverkauf: Antiquitäten

17. Juni 2024, 14:00 Uhr

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Nikolaus Klammer zugeschrieben

(Wien 1769 - 1830 Graz)

„Mikrobild "Windsor Castle"“
Österreich, um 1790
Elfenbein, Mikrotechnik auf Glas, teilweise blau unterlegt; Rahmen im josephinischen Stil, teilweise vergoldet
6,9 x 9,4 cm (ohne Rahmen), 17,1 x 20 cm (mit Rahmen)

CITES-Bescheinigung liegt vor.

Limit: € 5.000 +Aufgeld +ggf. Folgerecht
Bei Geboten zum Limit fällt dieselbe Gebühr wie bei der Auktion an und ein Zuschlag kann sofort nach Bearbeitung erfolgen.Schätzpreis: € 5.000 - 10.000

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Nikolaus Klammer (oder Clamer) wurde 1769 in Wien als Sohn eines bayerischen Porzellanmodelleurs geboren. Er begann seine Laufbahn bereits als junger Mensch, der durch seine kleinteiligen, minutiös ausgeführten Schnitzereien auffiel. Die Kunst des Mikroschnitts erlernte Klammer letztendlich im Atelier der Brüder Hess, wo er schon bald einen eigenen Stil entwickelte. Charakteristisch für ihn sind etwa die palmblattähnlichen Blätter, die sich auch in "Windsor Castle" wiederfinden.

Wie zeitgenössische Schriftstücke belegen, wurden die Mikroschnitzereien Klammers schon zu seinen Lebzeiten teuer gehandelt. Dennoch blieb für ihn der finanzielle Erfolg aus, da er in seiner Arbeitsweise das Kommerzielle vollkommen ausklammerte und sich - im wirtschaftlichen Sinne - zu intensiv und lange mit seinen einzelnen Kunstwerken auseinandersetzte. Eine genauere Betrachtung seiner Werke mit einer Lupe lohnt sich auf jeden Fall - die mit unglaublicher Akribie sehr plastisch und realistisch ausgearbeiteten Details sind mit freiem Auge in ihrer ganzen Vielfalt gar nicht erfassbar. Heute sind seine außergewöhnlichen Werke weltweit in Sammlungen zu bewundern.
(Literatur: P. W. Hartmann, Elfenbeinkunst, Wien 1999, S. 110-117)