Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

19. Juni 2024, 15:00 Uhr

3221

Rudolf von Alt

(Wien 1812 - 1905 Wien)

„Dom zu Mailand“
1837
Aquarell auf Papier; gerahmt
22,4 x 32,7 cm
Signiert links unten: R Alt
Rückseitig bezeichnet: No 42. Rud. Alt. Dom zu Mailand. Wien. 1837

Provenienz

wohl Sammlung Friedrich Jakob Gsell (1812-1871), Wien, Nr. 42;
dessen Nachlassversteigerung, Kunsthandlung Georg Plach, Wien, 14. März 1872, wohl Nr. 702 oder 703;
Privatbesitz, Österreich

Schätzpreis: € 18.000 - 36.000
Meistbot: € 13.000
Auktion ist beendet.

Der Mailänder Dom ist eine der größten Kathedralen Italiens. Seine Bauzeit erstreckte sich über mehrere Jahrhunderte. Die Grundsteinlegung erfolgte im Jahr 1386, fertiggestellt wurde er jedoch erst im 19. Jahrhundert. Im Auftrag Napoleons, der sich 1805 im Dom zum König von Italien krönen ließ, wurde der gotische Bau mit einer neogotischen Fassade vollendet. Eine weitere Krönung in diesem Sakralbau hatte auch für das Habsburger Reich große Bedeutung, wurde doch Ferdinand I. Kaiser von Österreich (1793-1875) dort im Jahr 1838 zum König von Lombardo-Venetien gekrönt. Vorliegendes Aquarell ist ein Jahr zuvor entstanden, und stammt wohl aus der bedeutenden Kunstsammlung von Friedrich Jakob Gsell, in dessen Nachlassauktion zwei Alt-Aquarelle, den Mailänder Dom darstellend, angeboten wurden.

Rudolf von Alt reiste 1833 zum ersten Mal, gemeinsam mit seinem Vater, nach Italien. Es standen die Städte Verona, Vicenza, Padua und Venedig am Programm, zwei Jahre später ging die Studienreise der beiden Alts weiter in den Süden, bis nach Rom und Neapel, die Rückreise erfolgte über Florenz, Genua, Turin und Mailand. Auch für 1837 ist ein Aufenthalt in Italien belegt. Damals besuchten Rudolf und Jakob Alt Venedig, Pavia und Mailand. Italien, mit seinen Menschen, Bauwerken und Kunstdenkmälern, begeisterte den jungen Künstler sehr. Nachhaltigen Einfluss auf sein Schaffen hatte aber vor allem das intensive Sonnenlicht, welches er dort kennenlernte. Die Schönheit des Südens hat Rudolf in unzähligen Aquarellen festgehalten. Diese Arbeiten bestechen durch lockere Malweise, helles Kolorit sowie eine neugefundene Lichtführung und zählen ausnahmslos zu den Höhepunkten in seinem Oeuvre. (MS)