Auktionshaus

Nachverkauf: Gemälde des 19. Jahrhunderts

19. Juni 2024, 15:00 Uhr

3311

Max Suppantschitsch

(Wien 1865 - 1953 Dürnstein)

„Blick über die Dächer von Dürnstein“
Öl auf Leinwand; gerahmt
93 x 134 cm
Signiert links unten: M Suppantschitsch

Provenienz

Privatsammlung, Wien

Literatur

Wolfgang Krug, Maximilian Suppantschitsch. Der "Wachau-Professor", Weitra 2021, S. 274-275 (Abb.)

Limit: € 25.000 +Aufgeld +ggf. Folgerecht
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Max Suppantschitsch studierte von 1884-1891 an der Wiener Akademie bei Eduard Peithner von Lichtenfels. Er erhielt 1887 den Spezialschulpreis für Landschaftsmalerei und 1888 die Goldene Füger-Medaille. 1890 nahm er an der Weltausstellung in Paris teil und erhielt die „mention honorable“. Ab 1897 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses, von 1900-1905 des Hagenbundes.

Eine erste Studienreise führte den jungen Kunststudenten bereits im Jahr 1886 in die Wachau. Damals hielt er sich vor allem in der Gegend um Weißenkirchen und St. Michael auf. Studienaufenthalte in Italien, Deutschland und Holland sollten folgen, jedoch zog es ihn immer wieder zurück nach Niederösterreich, wo er im Sommer 1888 Dürnstein für sich entdeckte. Der gebürtige Wiener verbrachte ab nun häufig die Sommermonate in dem an Motiven so reichen Donaustädtchen. 1906 bezog er dort ein fixes Sommerquartier, und wohnte in Untermiete im sogenannten „Hufnagelhaus“, bis er 1925 eine kleine Wohnung im Stift beziehen konnte. Ab 1944 ließ sich Suppantschitsch schließlich ganz in Dürnstein nieder, wobei er über die Wintermonate im Gasthaus „Zum Richard Löwenherz“ logierte.

Als „Wachau-Maler“ erlangte Suppantschitsch Anerkennung und Bekanntheit. Seine Landschaftsbilder zeigen die Schönheit des Donautales mit seinen malerischen Orten und Winkeln. In diesem von der Sonne so verwöhnten Landstrich konnte der Künstler das Licht studieren und die Darstellung desselben perfektionieren.

Auch in vorliegendem Werk spielt das Sonnenlicht eine wichtige Rolle und verleiht dem Gemälde seine besondere Atmosphäre. Von einem erhöhten Standpunkt aus zeigt Suppantschitsch eine Ansicht von Dürnstein. Über die Dächer der Häuser wird der Blick des Betrachters zum Turm der Stiftskirche geführt. Mit viel Liebe zum Detail zeigt der Künstler die pittoresken Gebäude mit ihren Hausgärten und mit Wein bewachsenen Fassaden. Staffagefiguren mit Hühnern und einem Ferkel beleben die Szenerie. Im Hintergrund – über den Hügeln des Donauufers – türmen sich Wolken, die einen reizvollen Kontrast zum von der Sonne beschienenen Vordergrund bilden. Ruhe und Beschaulichkeit bilden den Grundton des Gemäldes und das Wechselspiel von Licht und Schatten machen es zu einem beeindruckenden Meisterwerk im Oeuvre des „Wachau-Professors“. (MS)