Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

25. März 2014, 17:00 Uhr

0177

Josef Pillhofer*

(Wien 1921 - 2010 Wien)

„Hamurabi“
1970
Bronze
187 × 60 cm
Monogrammiert: P am Sockel
Auflage: 6 Stück, Abguss vom Stein

Provenienz

ehemals Sammlung Fogarassy; Privatbesitz, Wien

Literatur

Peter Bogner, Künstlerhaus (Hg.): Josef Pillhofer. Das Ideal der Proportion, Wien 2011, S. 75; Walter Buchebner Gesellschaft (Hg.): Josef Pillhofer. Das Gestalthafte in der Natur. Plastiken und Zeichnugen, Mürzzuschlag 1981, Kat. 73, o.S.

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Ergebnis: € 46.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die mächtige, fast zwei Meter erreichende Skulptur „Hamurabi“ geht thematisch auf den babylonischen König Hammurabi (1728-1686 v.Chr.) und auf das in diesem Zusammenhang entstandene altbabylonische Relief des Codex Hammurabi im Louvre zurück. Sie zählt zu Pillhofers erhabensten Arbeiten und kann als ein außerordentliches Meisterwerk unter den Arbeiten der 1970er Jahre gelten. Die Bronze, ein Abguss einer Steinskulptur, zeigt sich dem Betrachter im ersten Moment als ein großes, komplexes Gefüge von kubischen Elementen. Doch schon kurz nach dem ersten intensiven Studieren der Bronze kann man – wie sehr oft bei Pillhofers Arbeiten – ein Ordnungsgefüge erkennen, nach dessen Schema die gesamte Skulptur komponiert wurde, das schlussendlich ein harmonisches Gleichgewicht der einzelnen Würfel zum Inhalt trägt.
Pillhofer perfektionierte im Jahrzehnte langen schöpferischen Prozess das Spiel mit den verschiedenen Volumina. Erkennbar ist dies an den komponierten Vor- und Rücksprüngen, dessen harmonisches Resultat erst in der Allansichtigkeit zum Tragen kommt, und noch durch die Absicht des Künstlers, einen einheitlichen Charakter und eine Geschlossenheit der Figur zu erzielen, verstärkt wird. Neben dieser hier vorliegenden Skulptur sind uns noch weitere fünf Arbeiten bekannt, wobei sich drei Arbeiten in musealem Besitz befinden (Sammlung Essl, Rupertinum und Freilichtmuseum) und zwei weitere in Privatbesitz. (CP)