Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

28. November 2013, 18:00 Uhr

0173

Alexander Koester

(Bergneustadt 1864 - 1932 München)

„Ruhende Enten, eine den Flügel streckend“
um 1908
Öl auf Leinwand
58 × 96 cm
Rückseitig am Keilrahmen Nachlass-Stempel
Signiert rechts unten: A KOESTER

Provenienz

Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München; seit 1979 Privatbesitz, Deutschland

Literatur

Ruth Stein/Hans Koester, Alexander Koester. 1864-1932. Leben und Werk, Recklinghausen 1988, WV-Nr. 697 (Abb.)

Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Auktion ist beendet.

Der Maler Alexander Koester wurde 1864 in Bergneustadt in der Nähe von Köln geboren. Auf Wunsch seines Vaters begann er eine Ausbildung zum Apotheker, die er jedoch 1885 abbrach und ein Studium an der Staatlichen Kunstschule in Karlsruhe anfing. Anschließend lebte und arbeitete er in München und in Klausen in Tirol. Er wurde Mitglied der Münchener Künstlergenossenschaft und seine Werke wurden auf zahlreichen Ausstellungen in Deutschland und Österreich gezeigt. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Goldmedaillen, unter anderem in Berlin, München, London und in St. Louis.
Großen Bekanntheitsgrad erreichte Koester insbesondere mit seinen Entenbildern, die neben Genredarstellungen und Landschaften einen bedeutenden Teil in seinem Oeuvre einnehmen. Die Ente wurde zum zentralen Motiv des Malers und prägte über 30 Jahre seines Schaffens.

"Als Alexander Koester 1899 in Berlin erstmals Enten ausstellt, finden sie sofort Beachtung. Seinem neuen Thema entspricht eine neue Darstellungsweise von Elementen wie Bildausschnitt, Bewegung der Tierkörper, extreme Blickwinkel und Perspektiven mit Diagonalakzentuierung …. Für den Maler sind nicht allein die Enten als Lebewesen von Interesse, sondern es ist die Art und Weise, wie sich die Glanzflächen ihrer Federn mit den darauffallenden Sonnenflecken zu einem 'Augenfest' verbinden. Es gelingt ihm meisterhaft, das Aufleuchten der weißen Federn und das Glitzern und Changieren des Wassers zu gestalten…" Seine Gemälde bereitete Koester in zahlreichen Studien und Skizzen vor und schafft einen detaillierten Einblick in die Lebenswelt der Ente. In variantenreichen Darstellungen malte Koester ein Gesamtbild, er „schildert in unendlich vielen Varianten das Plantschen im oder am Wasser, das Futtersuchen, das Erklimmen des Ufers, den Gefiederputz, die Siesta im Grünen oder den Rundgang vor der Scheune“. Koester gelang es seine Bildthemen immer wieder in neue Kompositionen zu hüllen und mit verschiedenen Koloriten sowie Licht- und Schattenstimmungen meisterhaft zu variieren, sodass ein facettenreiches Porträt seiner bevorzugten Modelle entstand. Ob einzeln oder in der Gruppe, ob ruhend am Boden wie in unserem Gemälde „Ruhende Enten“ oder in Bewegung am Wasser wie in der „Beute“, ob am Teichufer oder im Schilf, die Motive scheinen im Wechsel der Jahreszeiten durch Koesters malerisches Können unendlich und man entdeckt immer wieder neue Bilder. (vgl. Stein/Koester, Alexander Koester, 1988, S. 46-48; S. 56-57)