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Giuseppe Ruoppolo zählt neben seinem Onkel Giovanni Battista Ruoppolo (1629-1693) und dem Künstler Giuseppe Recco (1634-1695) zu den führenden Meistern des neapolitanischen Barockstilllebens in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Da diese Künstler ihre Werke auf höchstem malerischen Niveau ausführten und zudem die wenigen bezeichneten Gemälde dasselbe Monogramm „GR“ trugen, wurden ihre Werke vor allem bis zum Beginn der detaillierten Erforschung des neapolitanischen Stilllebens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in einigen Fällen verwechselt. In den Werken aller drei Künstler ist der Einfluss von Paolo Porpora (1617-1673), einem der „Väter“ des barocken Stilllebens in Neapel spürbar.

Vorliegendem „Stillleben mit Obst, Vögeln und Fleisch“ liegt ein Schreiben Mina Gregoris bei, in welchem sie das Gemälde mit einem signierten Werk des Künstlers vergleicht und das Gemälde als Werk von Giuseppe Ruoppolo bestätigt. Sie bezeichnet dieses bislang unbekannte Gemälde als ein „herausragendes Werk im Oeuvre Giuseppe Ruoppolos und in der Gesamtheit des italienischen Stilllebens“ („A questo inedito dipinto va riconosciuto un luogo distinto nel catalogo di Giuseppe Ruoppolo e nel panorama della natura morta italiana“).
Das Gemälde besticht besonders durch die Komposition in Komplementärfarben, in welcher sich das Rot der Früchte und des Fleisches von dem Grün der pflanzlichen Elemente abhebt. Es zeigt auf eindrückliche Weise die Vielfalt der Speisen, welche den Süden Italiens bis heute prägen. (KS)