Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

27. November 2013, 17:00 Uhr

0298

Josef Carl Klinkosch

(Wiener Werkstattbetrieb 1869 - 1953)

„Imposanter Standspiegel“
Wien, Ende 19. Jahrhundert
Silber; altes, geschliffenes Spiegelglas; länglicher, an den Enden kreuzförmig ausgebildeter Sockel mit abgetreppten Kanten, Reliefauflagen (urnenförmige Kannen, Sonnenmotiv, Sphingen, Akanthus), die Füße in Form von Tierpratzen mit Akanthus; die Spiegelhalterungen in Form von rechteckigen Säulen mit korinthischen Kapitellen, die leicht konische Basis wird an den vier Seiten von Sphinghen unterstützt, Säulenbekrönung in Gestalt eines Adlers mit ausgebreiteten Schwingen auf einer Kugel sitzend; fein gearbeitete Montierungs- und Drehschrauben; der kippbare Spiegel in Wappenform mit kannelierter Silbereinfassung, oben und unten mit plastischen, sehr detailliert ausgeführten Blumengirlanden verziert, an der unteren Spitze sitzen zwei vergoldete Falter, bekrönendes, flaches Medaillon mit trommelpielendem Putto, rückseitige Holzverkleidung; gemarkt: Meistermarke "J.C. Klinkosch" für Josef Carl Klinkosch, Wiener Dianakopfpunze, Hoflieferantenzeichen; Spiegelglas stellenweise blind
79,5 × 51,5 cm

Provenienz

Privatbesitz London

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Auktion ist beendet.

Josef Carl Klinkosch (1822-1888) erlernte das Silberschmiedehandwerk im väterlichen Betrieb "Mayerhofer & Klinkosch", der 1830 von Stephan Mayerhofer und Carl Klinkosch ins Leben gerufen wurde und zu den erfolgreichsten Unternehmen auf dem Gebiet der Silberwaren im Kaiserreich zählte. 1869 wurde Josef Carl Klinkosch Alleininhaber und änderten den Firmennamen in "Gold-, Silber- und Metallwaren-Fabrik J. C. Klinkosch". Wie auch schon sein Vater und dessen Geschäftspartner Mayerhofer wurde J. C. Klinkosch regelmäßig mit Arbeiten für das Kaiserhaus betraut. Viele dieser Auftragsarbeiten werden heute in der ehemaligen Hofsilber- und Tafelkammer in der Wiener Hofburg verwahrt.

Der angebotene Standspiegel ist ein besonders schönes Beispiel für den exquisiten Geschmack und den hohen Qualitätsanspruch der Silbermanufaktur Klinkosch. In perfekter Handwerksarbeit ist er bis ins kleinste Detail liebevoll und präzise gestaltet. Der Spiegel greift auf die Formensprache der vergangenen Jahrhunderte zurück, verbindet klassisch-strenge Motive mit zum Teil sehr verspielten Details und schafft dennoch ein äußerst harmonisches, ausgewogenes Gesamtbild.