Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

27. November 2013, 17:00 Uhr

0301

Kaiserliches Jagdgeschenk (Kassette)

„Kaiserliches Jagdgeschenk (Kassette)“
Wien, um 1910
Holzkorpus, Geweih, Horn, Bein; der Fuß ist aus zwei Rehbockgeweihen (Krickerln) gestaltet, der Schaft ebenfalls aus Geweihteilen (u.a. Hirschrosen) mit zwei geschnitzten Füchsen, gedrechselter Nodus aus Bein mit vier Wildschweinzähnen (Gewaff), auf diesen wird die rechteckige Kassette mit abgeschrägten Ecken getragen, sie ist ähnlich wie ein Blockhaus rundum mit Horn verkleidet, Profilleisten aus Bein, frontseitig und an den Seiten geschnitzte Reliefs mit Hirschen, Gemse und Rehbock; flacher Deckel, als Bekrönung eine Hirschrose mit vollplastisch geschnitztem Keiler; auf der Unterseite der Kassette eine Metallplakette mit der Bezeichnung: "Fachliche Fortbildungsschule der Wiener Drechsler Genossenschaft XVI. Bez."; originale Aufbewahrungsschatulle aus Leder; minimal beschädigt
32 × 18,5 × 12 cm

Provenienz

lt. Überlieferung soll es sich bei der Kassette um ein Geschenk Kaiser Franz Josephs an Erzherzog Franz Ferdinand handeln; danach ging es in den Besitz von Franz Janaczek (Haushofmeister von Erzherzog Franz Ferdinand) über; es blieb seither über Erbschaft in Familienbesitz

Schätzpreis: € 5.000 - 10.000
Auktion ist beendet.

Erzherzog Franz Ferdinand (1863-1914) war für seine Leidenschaft für die Jagd bekannt. Als ausgezeichneter Schütze erlegte er an die 300.000 Stück Wild, wobei er nicht nur in heimischen Gefilden jagte sondern auch in ferne Länder auf Großwildjagd reiste. Seine unglaublich reichhaltige Trophäensammlung ist heute auf Schloss Konopiště bei Prag zu bewundern. Nicht zu Unrecht wird sein Jagdfieber heute gerne als an die Sucht grenzende Leidenschaft bezeichnet.

Franz Janacek (1864-1955) war einer der engsten Weggefährten und Vertrauten des Erzherzogs. Er war sein Leibjäger, Leibkammerdiener und ab 1910 sein Haushofmeister.