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Auktion: Antiquitäten

27. November 2013, 17:00 Uhr

0304

Konvolut von Erzherzog Leopold Ferdinand Salvator

„Konvolut von Erzherzog Leopold Ferdinand Salvator“
Wien, 2. Hälfte 19. Jahrhundert
bestehend aus: Infanterieoffizierssäbel M 1861 blanke Ausführung mit kannelierter Griffschale, Fischhaut und Drahtwicklung am Griff; graviertes Monogramm "LF" in der Knaufkappe; allerfeinst ausgeführte Rosendamastklinge, beidseitig gekehlt, signiert: "Weyersberg", "Stamm Solingen" und "Eisenhauerqualität", mit kunstvoller Hochgravur die Widmung "Weihnachten 1898" sowie "Erzherzog Leopold Ferdinand"; Säbelkuppel mit Kettchen zum Hochhängen des Säbels, mit echtem Gold belegte Borten, goldenes Portepee; hervorragender, fast neuwertiger Zustand; L. 86 cm; B. 28 mm Erzherzog Leopold Ferdinand Salvator wurde am 2. Dezember 1868 in Salzburg geboren. Die Verbindung zu Elvira, der Tochter des spanischen Thronprätendenten Don Carlos, lehnte Kaiser Franz Joseph aus politschen Gründen ab. Als der Erzherzog den Thronfolger Franz Ferdinand auf seiner Seereise nach China als hoher Marineoffizier begleitete, kam es zu einem heftigen Streit zwischen den beiden Erzherzögen. Auf Befehl des Kaisers setzte ihn Franz Ferdinand in Sydney zur Heimreise an Land. Vom Kaiser wurde er in weiterer Folge zum Infanterieregiment Nr. 8 in Böhmen strafversetzt. Dieses Regiment machte dem Erzherzog zu Weihnachten 1898 den hier angebotenen Prunksäbel zum Geschenk. Goldene Trauerfeldbinde des Erzherzogs Leopold Ferdinand lehnte das strenge Hofzeremoniell, das für menschliche Gefühle wenig Platz ließ, strickt ab. Eine Leidensgenossin fand er in Kaiserin Elisabeth. Als diese 1898 in Genf ermordet wurde, trug er auf ihrem letzten Weg diese, mit Trauerflor überzogene Feldbinde. Sie wiegt ca. zweimal soviel wie die üblichen goldenen Feldbinden. Kinderfeldbinde des Erzherzogs nur Erzherzöge waren schon im Kindesalter ab 6 Jahren berechtigt, dieses Offizierswürdeabzeichen zu tragen; neuwertiger Zustand Eigenhändiger Brief des Erzherzogs Montreux, am 24.2.1903 Leopold Ferdinand ging nach dem totalen Bruch mit dem Kaiserhaus in die Schweiz ins Exil. Am 14. Dezember 1902 schrieb er an den Kaiser: "Ich bitte Eure Majestät meine Stellung und Rang als Erzherzog ablegen zu dürfen und den Namen Wölfling anzunehmen." Der Kaiser nahm die Bitte an und Leopold Ferdinand verlor daraufhin alle Rechte und Würden eines Erzherzogs. Der neuernannte Leopold Wölfling schreibt aus Montreux an den Iglauer Bahnvorstand, Julius Haluska (Onkel Pfonk), einen langjährigen Freund, über den Austritt aus dem kaiserlichen Erzhaus; hinter Glas gerahmter Brief, mit "Leopold" signiert; mit Abschrift

Provenienz

ehemals Besitz Erzherzog Leopold Ferdinand Salvator; danach österreichische Privatsammlung

Schätzpreis: € 15.000 - 25.000
Auktion ist beendet.