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Jasper van der Lanen
(Antwerpen um 1592–nach 1626 ebd.)
Pendants – „Waldlandschaft mit Lautenspieler und Tanzenden“ und „Waldlandschaft mit Dudelsackspieler und Tanzenden“, 1620er Jahre
Öl auf Kupfer; je 26,3 × 33 cm
Provenienz: Privatsammlung, Österreich
Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, 4. Oktober 2012, liegt bei.

Der Landschaftsmaler Jaspar van der Lanen wird in Antwerpen um 1592 geboren, wo er nach 1629 auch stirbt. 1607 ist er als Schüler des Nicolas Geerts urkundlich erwähnt. In den Jahren 1615–16 wird er Meister der Antwerpener St. Lukasgilde. 1624 heiratet er Elisabeth Ronbouts mit Abraham Govaerts als Trauzeuge. 1629, dem Todesjahr von Govaerts, wird van der Lanen beauftragt, einige seiner unvollendeten Bilder fertig zu stellen. Seine Landschaften stehen in der Tradition
des Freundes Abraham Govaerts.
Die beiden bewaldeten Landschaften werden von bis zum oberen Bildrand reichenden Bäumen gerahmt, zu deren Wurzeln Efeu rankt und blühende Blumen wachsen. Der rechte Baum ist jeweils ein Früchte tragender Apfelbaum. Wie auch in weiteren Werken Jaspar van der Lanens aus den 1620iger Jahren, beispielsweise eine „Waldlandschaft mit dem Propheten Bileam und der Eselin“ (Wien, Gal. St. Lucas, Holz, 79 × 106 cm, 1624 datiert, Figurenmaler: Frans Francken d.J.) kommt das Licht von der durch Wolken verdeckten Sonne von links oben aus der Tiefe des Bildraumes. Es verstärkt den Farbkontrast der Gewänder der Staffagefiguren vor den dunkleren Erdhügeln mit den mittigen Bauminseln. In seinem Gutachten stellt Dr. Klaus Ertz fest, dass die Staffage in vorliegenden Gemälden von Jaspar van der Lanen selbst stammt, da der Pinselstrich der Figuren denen der Landschaft gleicht. Auch die beiden Jan Brueghels malten kleine bäuerliche Figuren selbst, während sie beispielsweise christliche oder mythologische Figuren von befreundeten Malern in ihre Landschaften oder Blumenkränze einbringen ließen. Stilistisch erinnern die Figuren in den vorliegenden Gemäldependants an die Figuren von David Teniers, den van der Lanen sicher gekannt haben wird – wohnten beide Künstler doch in Antwerpen. (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz)