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Heiliges Brotzeichen
Österreich, 17. Jahrhundert
Eisen; Brotzeichen als Abwehrzauber in der Form von zwei Gesetzestafeln, mit Eisenringen verbunden und mit eingeschlagenen magischen Zeichen und Beschwörungsformeln; die erste Tafel mit Hexagramm und der Jahreszahl 1624, auf der Rückseite 7 heilige Brote (wahrscheinlich sind Hostien gemeint), diese nummeriert; die zweite Tafel nimmt Bezug auf die Brote mit der Bezeichnung: "I heilig Brot gegen Hungersnoth / II heilig Brot gegen Kriegesnot / III heilig Brot gegen Pestisnoth / IIII heilig Brot gegen Feuernoth / V heilig Brot gen Gewaltsam Tot / VI heilig Brot treibt Hex und Zauber fort / VII heilig Brot treibt Teufel und Gespinster fort"; auf der Rückseite ein weiteres Pentagramm; Korrosionsspuren; 30 x 21 cm

Provenienz: laut Vorbesitzer wurde das Zeichen bei den Umbauarbeiten auf der Festung Burg Hohenwerfen (ehemals im Besitz der Salzburger Erzbischöfe) 1941 mit zwei weiteren, ähnlichen Tafeln unter einer Eingangstüre gefunden.

Im Mittelalter und noch bis in die Neuzeit war es mancherorts üblich, sogenannte Bauopfer unter Türsschwellen zu verbergen. Damit wollte man böse Kräfte und böse Geister abwehren bzw. diese am Betreten der Gebäude hindern. Auch gute Geister sollten dadurch gütig gestimmt werden.