0668

große Frauenfigur mit Rosen
Wiener Kunstkeramische Werkstätte Busch und Ludescher, um 1908
Keramik, heller Scherben, weiss glasiert; seitlich gemarkt Werkstattsignet;
H. 41 cm

Heinrich Ludescher und Robert Busch kauften 1908 die im dritten Wiener Gemeindebezirk ansässige Firma A. Förster & Co. Ein Jahr später nahmen sie an der Winterausstellung im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie mit Objekten in Biskuit, Fayence und Porzellan teil. Die "große Frauenfigur mit Rosen" gehört zu den künstlerisch interessantesten Produktionen dieser Manufaktur. Die Affinität zu den zur gleichen Zeit entstandenen Arbeiten von Gustav Klimt sind deutlich erkennbar. Der langgezogen Frauenkörper mit dem seitlich geneigten Kopf und auch die Haltung der Arme erinnern an Klimts "Liebespaar" und an die "Frau mit gefalteten Händen" (siehe Abbildung). Das Blumenmotiv findet sich u.a. auch auf dem Fries von Gustav Klimt für das Palais Stoclet. Ebenso zeigt ein Entwurf von Emilie Schleiss-Simandl auf einem Detail für das große Stiegenhausfenster dieses Palais jene Blumenmotive, die unsere "große Frauenfigur mit Rosen" am und um ihren Körper trägt.