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Gustav Klimt
(Wien 1862 - 1918 Wien)
„Schwangere mit Mann“
1903/04
roter Farbstift auf Papier
44,8 × 30,7 cm
Schätzpreis: € 35.000 - 70.000
Auktion ist beendet.
Gustav Klimt
(Wien 1862 - 1918 Wien)
Schwangere mit Mann nach links (Studie zu "Hoffnung I"), 1903/04
roter Farbstift auf Papier; 44,8 x 30,7 cm
Provenienz: ehemals Galerie Welz; österreichischer Privatbesitz
Literatur: Alice Strobl, Gustav Klimt, Die Zeichnungen, 1878 - 1903, Bd. I, Salzburg 1980, Nr. 954, Abb. S. 277
"Ungefähr gleichzeitig mit der 'Jurisprudenz' und kleineren symbolistischen Werken entstand auch das Gemälde 'Hoffnung I' (…). Klimt bereitete sein Werk äußerst sorgfältig mit einer großen Anzahl von Studien vor. (…) Die ersten Konzepte für 'Hoffnung I' standen dem Gedankeninhalt der abschließenden Darstellung des Beethovenfrieses 'Diesen Kuss der ganzen Welt' nahe. Das geht aus einer Reihe von Studien hervor, die eine Schwangere, von ihrem Mann gestützt, wiedergeben. Ihre beiden Körper sind, ähnlich wie es im Kuss des Beethovenfrieses der Fall ist, zu einer Einheit verbunden, jedoch in geänderter Stellung wiedergegeben. Sie zeigen alle die Frau im strengen Profil nach links stehend, manchmal den Kopf sogar ins verlorene Profil gedreht, während der Mann sich ihr zugewendet und schützend den Arm um ihre Schulter gelegt hat. In dieser Phase wurde durch die Gestik des Mannes die Geborgenheit der Frau unterstrichen, was auch in der Haltung beider Köpfe und den nach vorne gezogenen Schultern der Frau zum Ausdruck kommt. Für Klimt scheinen diese Studien nicht allein vom Thema her, sondern auch aus formalen Gründen von großer Bedeutung gewesen zu sein. In erster Linie ging es ihm in den nicht ausgeführten Entwürfen um ein optimales Einbinden des Körpers der Frau in den Umriss des Mannes, der mit seinen eher eckigen Formen, dem senkrechten Abschluss des Körpers auf der linken Seite und der zusammengefassten Kopf-Schulter-Ober- und Unterarmpartie rechts, eine sehr geeignete Folie bildet. Bei der Wiedergabe der Frau trachtete Klimt, ihre Gestalt in einem harmonisch geschwungenen Umriss zu erfassen, der sowohl ihren Körper erstrahlen ließ, als auch in der Lage war, ein Maximum an Volumen auszudrücken." (Strobl, Bd. I, S. 273)