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Herbert Von Reyl Hanisch
(Wien 1898 - 1937 Bregenz)

Porträt der Frau Paula von Schlözer; 1934
Öl auf Platte; 65 x 55 cm
Signiert und datiert rechts unten: Herbert Reyl 1934

Provenienz: in den 1930er Jahren direkt vom Künstler erworben; seither in österreichischem Privatbesitz

Das künstlerische Schaffen von Reyl-Hanisch bereichert die realistischen Strömungen der Zwischenkriegsmalerei mit einer sehr persönlichen Facette der Neuen Sachlichkeit. Wie etwa auch Franz Sedlacek tendiert Reyl-Hanisch zu einem lyrischen Grundtenor und setzt in seinen Bildern phantastische Akzente. Neben der Porträtmalerei gilt das primäre Interesse des Künstlers schon früh der Landschaftsdarstellung. Mehrere Reisen nach Italien und an den Bodensee inspirieren ihn zu märchenhaften, ideal komponierten Landschaftsbildern, die er mit Figurenstaffage ergänzt.
Im vorliegenden Porträt knüpft Reyl-Hanisch an eine alte Bildnistradition an: Die Dargestellte wird vor einem Fenster sitzend wiedergegeben, das den Blick auf eine lyrische Landschaft im Hintergrund freigibt. Figur und Landschaft, Mensch und Natur, verbinden sich zu einer harmonischen, untrennbaren Einheit. Von bemerkenswerter malerischer Qualität ist die haptische Wiedergabe der Stofflichkeit der Dinge. Mit fein differenziertem Pinselstrich gelingt es dem Maler, die unterschiedlichen Oberflächenstrukturen von Pelz, Kleid, Perlenkette, Inkarnat und Haar fast greifbar werden zu lassen.
(CMG)