Auktionshaus

Auktion: Antiquitäten

13. November 2012

0458

„Elfenbein-Lichtschirm“
Deutsch, 19. Jh.
Elfenbein
H. 38 cm

Schätzpreis: € 4.000 - 6.000
Auktion ist beendet.

Friedrich Hartmann
(1833-1898)
Elfenbein-Lichtschirm
Deutsch, 19. Jahrhundert
Elfenbein, geschnitzt; dreipassiger Stand mit feinem Schnitzdekor in Muschel-, Blatt- und Volutenform, seitlich drei kleine Hundeköpfe; zarter Schaft; Lichtschirm leicht nach hinten gewölbt, äußerst feine und reiche, reliefierte Schitzerei der Darstellung eines Hirschrudels auf einer Waldlichtung, feine Ausarbeitung des Blattlaubes; qualitätvolle Schnitzarbeit; H. 38 cm
Abb. P.W. Hartmann, Elfenbeinkunst, S. 234.

Nach seiner Ausbildung als zum Elfenbeinschnitzer arbeitete Friedrich Hartmann in der Werkstatt Konrad Erhardts in München. 1873 nahm er an der Weltausstellung in Wien teil, wo er große Anerkennung für seine als Broschen gestalteten Edelrosen erhielt und ihm eine Verdienstmedaille zuerkannt wurde. Neben diesen Schmuckstücken schuf er auch großformatige Werke wie beispielsweise Jagdpokale. Dieser Elfenbein-Lichtschirm, ein in Transparentschnitzerei ausgeführter Kerzenschirm, ist ein besonders fein gestaltetes Kunstwerk. Durchscheinende Stellschirme sind seit dem Spätrokoko bekannt und dienten zur Abschirmung der offenen Kerzenflamme und zur Diffusmachung des grellen Lichts. Durch den hohen Standfuß und durch die partiell sehr dünn ausgeführte Schnitzerei sind diese Elfenbein-Lichtschirme besonders fragil und es sind nur wenige solcher Kerzenschirme erhalten.
Vgl. Literatur: Eveleight J. (1985), Candle Lighting, Shire Album 132, Aylesvbury; P.W. Hartmann, Elfenbeinkunst, S. 232-235.