Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

02. Oktober 2012

0131

Markus Lüpertz*

(Liberec 1941)

„Stillleben VI“
1987
Öl auf Leinwand
130 × 162 cm

Schätzpreis: € 30.000 - 60.000
Auktion ist beendet.

Markus Lüpertz*
(Liberec 1941 geb.)
Stillleben VI, 1987
Öl auf Leinwand; 130 x 162 cm
Monogrammiert rechts oben: ML

Provenienz: erworben vom Künstler; Galerie Lelong, Zürich; Privatbesitz Schweiz

Literatur: Katalog Ausstellung Markus Lüpertz, Bilder und Zeichnungen, Galerie Lelong, Zürich, 1988, S. 3., Abb. 6
Ausstellung: Galerie Lelong, Zürich, April-Mai 1988

NORMALBESTEUERUNG

„Die Anmut des 20. Jahrhunderts wird durch die von mir erfundene Dithyrambe sichtbar gemacht. Der Farbe keine Chance einräumen zu vertuschen, sich in den Vordergrund zu schieben oder Sand in die Augen zu streuen. Nichts darf vertuscht werden, alles soll sichtbar bleiben, die Ehrlichkeit ist gefordert. Die schöne Farbe ist gefährlich, da sie hilft.“
(Markus Lüpertz, 1965)

Markus Lüpertz wurde 1941 in Liberec (Böhmen) geboren. Im Alter von sieben Jahren flüchtete er mit seiner Familie nach Westdeutschland. In den Jahren von 1956 bis 1963 studierte Lüpertz an der Werkkunstschule Krefeld bei Laures Goosen und an der Kunstakademie Düsseldorf. Ab 1961 war er als freischaffender Künstler in Düsseldorf tätig. 1962 übersiedelte er schließlich nach West-Berlin.
Hier begann er sich mit der sogenannte „dithyrambische Malerei“ zu beschäftigen, welche er in den folgenden Jahren weiterentwickelte, und die für Ihn Form und Ausdruck seiner künstlerischen Leidenschaft bedeutete.
1964 wurde anlässlich der Eröffnung der Galerie Großgörschen 35 in Berlin die Ausstellung „Dithyrambische Malerei“ gezeigt, 1966 erschien die Publikation „Kunst, die im Wege steht. Dithyrambische Manifest“. 1970 erhielt Lüpertz den Preis der Villa Romana, es folgte ein einjähriger Aufenthalt in Florenz, wo die sogenannten „Deutschen Motive“ entstanden. Seit 1980 entwarf Lüpertz auch Bühnenbilder und Skulpturen.
In den folgenden Jahren wurde Lüpertz mit Preisen überhäuft, es folgten Professuren an verschiedenen Kunstakademien (1976 Karlsruhe, 1986 Düsseldorf, 1983 Salzburg) sowie Teilnahmen an wichtigen nationalen und internationalen Ausstellungen (u.a. 1982 documenta 7 in Kassel). Werke von Lüpertz sind in zahlreichen Museen und öffentlichen Sammlungen zu sehen.

Markus Lüpertz wird wegen seines Auftretens und Exzentrik oft als „Malerfürst“ bezeichnet. Durch seine Kunst zählt er zu den bedeutendsten Vertretern des Neoexpressionismus. (MS)