Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

19. Juni 2012

0102

Franz Alt

(Wien 1821 - 1914 Wien)

„Porticus der Oktavia in Rom“
1860
Öl auf Holz
27 × 23 cm

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Ergebnis: € 12.800 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Franz Alt
(Wien 1821 - 1914 Wien)

Porticus der Oktavia in Rom
Öl auf Holz, 27 x 23 cm
Signiert seitlich rechts unten: F. Alt
Rückseitig bezeichnet: Porticus der Oktavia in Rom./ Franz Alt pinx 1860.
Rückseitig Wiener Künstlerhausetikett: 1911/1675

Franz Alt, der um neun Jahre jüngere Bruder Rudolfs, wurde am 16. August 1821 geboren. Wie sein älterer Bruder war auch er zunächst Schüler seines Vaters. Seine akademische Ausbildung begann er mit dem Eintritt in St. Anna im Jahr 1836, spezialisiert auf das Porträtfach. Aber bald zeigte sich, dass seine Neigung nicht zum Porträt, sondern ebenso wie bei Vater und Bruder zur Landschaftsmalerei drängte. So nahm ihn der Vater zu einer ersten Studienreise im Jahr 1844 nach Tirol und Oberitalien mit, wo er seine frühesten Arbeiten schuf. 1846 entstand durch die Vermittlung des Malers Schödlberger für Franz eine lebensentscheidende Verbindung. Graf Casimir Eszterházy hatte gerade die Herrschaft Tarvis gekauft und wollte von dieser Gegend ein Album anfertigen lassen. Schödlberger schlug Franz Alt vor, der daraufhin in zwei Sommern über 40 Aquarelle von Tarvis und Umgebung malte und in einem Album vereinte. In der Folge erhielt Franz Alt nun, durch Eszterházy vermittelt, weitere Aufträge aus der ungarischen Aristokratie. In Begleitung seiner Förderer bereiste er in den folgenden Jahren Mittel- und Südeuropa u.a. Belgien, Holland, England, Frankreich, Russland, Italien und hielt seine Eindrücke in zahlreichen Skizzen und Aquarellen fest. 1867 erhielt Franz eine Einladung von Erzherzog Carl Ludwig, dieser wünschte ihn als Begleiter auf einer Reise nach Spanien und Portugal, zu dieser Zeit war der Künstler bereits sehr anerkannt und am Höhepunkt seiner Stellung angelangt.

Eine wichtige Reise sollte 1871 jene nach Neapel sein. Danach nahm Franz erst wieder 1873 seine Studienreisen auf, und zwar erst dann, als er in Wien zahlreiche Aufgaben für die Weltausstellung erfüllt hatte. Für Hölzels in Chromolithographie ausgeführtes Werk "Aus den deutschen Alpen" unternahm Alt von da an weite Reisen nach Tirol, Venetien, Paris, Florenz, nach Deutschland und in die Schweiz.

Ab 1867 hat es lange Zeitperioden gegeben, in denen Franz mehr Ansehen genoß als sein Bruder Rudolf. Er wurde ihm in Ausstellungen vorgezogen und verkaufte glänzend. Das Werk des Künstlers umfasst weit mehr als 2000 Blätter. Trotz seiner zahlreichen Reisen war Franz Alt jedoch am liebsten daheim in Wien, wo er auch 1914 starb.
(vgl. Koschatzky, Salzburg 1976, S. 144 ff.)