Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

08. November 2011

1069

Franz Sedlacek

(Breslau 1891 - 1945)

„Der Große Geiger“
1938
Öl auf Holz
67,5 × 56 cm

Schätzpreis: € 70.000 - 150.000
Ergebnis: € 76.800 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Franz Sedlacek
(Breslau 1891-1945)

Der Große Geiger (Venedigergruppe), 2. Fassung
Öl auf Holz
67,5 x 56 cm
Monogrammiert und datiert links unten: fs 1938
Ausstellungen: Künstlerhaus Wien 1939; Funkturm Berlin 1939
Literatur: Künstlerhaus Wien 1939, Kat. Nr. 694; Funkturm Berlin 1939; Kunstforum Wien 1995, S. 261 (Abb.)

Das Gemälde wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.

Der Große Geiger mit seinen 3360m ist Teil der Venedigergruppe zwischen Salzburg und Tirol. Diese beeindruckende Gebirgslandschaft wird im Jahre 1938 von Franz Sedlacek in seiner gewohnt meisterlichen Lasurtechnik festgehalten, die in mehreren Schichten aufgetragen wird. Als Chemiker kannte sich Sedlacek ausgezeichnet mit Maltechniken, Farben und Materialien aus. Diese perfekte Beherrschung von speziellen Techniken führte natürlich auch zu seinen unverwechselbaren Stimmungen, die seine Gemälde suggerieren. Er selbst äußert sich über die Entstehung seiner Werke auf folgende Weise: "Die erste Anregung ist zumeist nicht gedanklicher Art, sondern rein sinnenmäßig häufig irgendein landschaftlicher oder anderer Eindruck, der jedoch dann im Bilde unter Umständen gänzlich veränderte Gestalt gewinnt. Einige winzige Bleistiftskizzen halten zunächst die erste Bildidee fest. Dann mache ich einen großen Entwurf in Kohle, der schon ganz gut die Gesamtwirkung des Bildes zeigt. Für Figuren werden allenfalls noch eigene Skizzen gemacht. Das Ölbild wird auf einer selbstgrundierten Holztafel ausgeführt. Nachdem es mit Kohle auf der Tafel entworfen ist, wird das Bild in Umbra untermalt, mit Weiß gehöht und dann schichtweise fertiggemalt." (Franz Sedlacek. Aus: Landesgalerie am Oberösterreichischen Landesmuseum. Franz Sedlacek. Linz 2002. S. 33)
Gewaltig wirkt dieses Bergmassiv auf den Betrachter ein. Als Bergsteiger, aber auch als Liebhaber der Bergwelt, fühlt man sich real an diesen Ort versetzt. Man spürt die Kälte, hört den Wind, man blickt sehnsüchtig auf die letzen Meter zum Gipfel, den es zu erklimmen gilt. (AR)