Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

24. Februar 2009

0076

Alfons Walde

(Oberndorf 1891 - 1958 Kitzbühel)

„Aufstieg“
Aufstieg

Schätzpreis: € 150.000 - 250.000
Ergebnis: € 275.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Alfons Walde
(Oberndorf 1891 - 1958 Kitzbühel)
"Aufstieg"
Öl auf Karton
39,5 x 29 cm
Signiert links unten: A. Walde
Rückseitig auf altem Klebeetikett betitelt und datiert: "Aufstieg" / 1934
Provenienz: Österreichischer Privatbesitz
Literatur: Vgl. Gert Ammann: Alfons Walde 1891 - 1958. 5. Auflage, Tyrolia, Innsbruck, 2005, S. 285 (Abb.).

Weiße hügelige Berglandschaften, blauer Himmel und gleißendes Sonnenlicht als Kulisse für kräftige, sonnengebräunte Männer, die ihre Energie in sportlicher Aktivität zur Schau stellen, bilden eine Kombination, die den Erfolg von Alfons Waldes Bilder bereits zu seinen Lebzeiten besiegelt hat. In fotografischen und plakativen Reproduktionen konnte sich das zu Bild gewordene Klischee der heilen Bergwelt in der Umgebung des damals wie heute mondänen Kitzbühel weit verbreiten, brachte dem Maler aber auch den Vorwurf ein, eine rein werbemäßige Malerei zu betreiben. Heute aber, wo Werbung zu einer omnipräsenten Bildwelt geworden ist und mit der Kunst in wechselseitigem Dialog steht, erweist sich Waldes künstlerischer Ansatz moderner denn je.

In der Nachfolge von Egger-Lienz aber auch von Egon Schiele verbindet Walde deren neu gefundene, vereinfachte Formensprache mit leuchtenden, frohen Farben und ansprechenden Bildmotiven, die sich von der schwere, den Menschen in seinem Sein und Schicksal darstellenden Bildwelt ganz bewusst loslöst. Gleichzeitig gelingt es ihm, nicht in eine romantische, süßliche Darstellung abzuweichen, sondern das Leben in den Bergen im Einklang mit einer umwerfenden Bergwelt positiv zu besetzen und die sportlichen Leistungen als neues Heldentum zu suggerieren. Jeder Pinselstrich vermittelt dieses Selbstbewusstsein, die dynamischen aber kurzen Pinselstriche genauso wie die raffinierten Kanten von Licht-Schatten. Gräulich-blau sind die glatten bemalten Flächen der Schattenseite im Gegensatz zu den leuchtenden und direkt aus der Tube gedrückten pastosen, weißen Schlaglichter der der Sonne zugewandten Partien. Die Energie des Lichtes wird geradezu haptisch erfahrbar. Und in der ausladenden Gestik des eine Anhöhe erreichten Schifahrers drückt sich ein Lebensgefühl aus, das unserer modernen Vorstellung von Leistung und Befriedigung voll und ganz entspricht.