Auktionshaus

Auktion: Sammlung Brunner

12. März 2024, 14:00 Uhr

1315

Franz Ringel*

(Graz 1940 - 2011 Graz)

„Der Greis“
1973
Mischtechnik auf Papier auf Holzplatte; gerahmt
59 x 71 cm
Signiert und datiert rechts oben: F. Ringel 73

Literatur

Christine Wippermann (Hg.), Österreich Bilder. Malerei und Grafik von 1960 bis 1995 aus der Sammlung Brunner, Ausstellungskatalog, Galerie Markt Bruckmühl, Bruckmühl, 20. Juni bis 19. Juli 1998, Abb. o. S.

Rufpreis: € 3.000
Ergebnis: € 3.960 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

FRANZ RINGEL (1933 - 2015)

Franz Ringel, 1940 in Graz geboren, wird neben Peter Pongratz, Wolfgang Herzig, Kurt Kocherscheidt und Martha Jungwirth der Gruppe „Wirklichkeiten“ zugerechnet. Der Künstler, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt, wird von Pflegeeltern aufgezogen und gefördert. Nach der Kunstgewerbeschule in Graz führt ihn sein Weg an die Universität für angewandte Kunst in Wien und von 1960 bis 1965 an die Akademie der bildenden Künste in die Klasse von Albert Paris Gütersloh. In seinem Frühwerk, inspiriert vom Stil der Cobra-Gruppe, noch abstrahierend, wendet er sich dann immer mehr dem Figuralen zu. Die Begegnung mit Jean Dubuffet in Paris 1972/1973 wird prägend für den Künstler.

Franz Ringel arbeitet spontan aus dem Unterbewussten heraus, seine Figuren werden ganz im Sinne der Art Brut verfremdet und verzerrt, es dominiert eine expressive Farbigkeit. Bekannt wird er mit seinem „Kasperlstil“, grotesk verzerrte Figuren mit zahllosen Gliedmaßen und mit seinen Porträtköpfen in dick aufgetragenen Farben, mit einer Malschicht, die durchwühlt und aufgekratzt wird. Seit 1980 signiert der Künstler mit M.J.M. Ringel, bezugnehmend auf die drei wichtigsten Frauen in seinem Leben – seine Ziehmutter Margarete, seine Mutter Juliane und seine Frau Maria. 2011 verstirbt er in Graz. Seine Werke befinden sich in wichtigen privaten Sammlungen und in zahlreichen heimischen Museen; in der Albertina, dem Belvedere und dem mumok in Wien, im Rupertinum in Salzburg und im Universalmuseum Graz.

(Sophie Cieslar)