Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

11. Oktober 2005

0157

Olga Wisinger-Florian

(Wien 1844 - 1926 Grafenegg)

„Bauerngarten“
Öl auf Leinwand doubliert

Schätzpreis: € 120.000 - 200.000
Ergebnis: € 192.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Olga Wisinger-Florian
(Wien 1844 - 1926 Wien)
Bauerngarten
Öl auf Leinwand doubliert
105 x 160 cm
Signiert links unten : O. Wisinger-Florian

1885 verlässt Olga Wisinger-Florian das Atelier Emil Jakob Schindlers als dessen Schülerin und beginnt ihre Laufbahn als selbständige Künstlerin. Sehr bald erkennt sie die Notwendigkeit, sich auf ein bestimmtes Bildsujet zu konzentrieren, um sich von der reinen Landschaftsmalerei der Stimmungsrealisten besser differenzieren zu können. Sie wählt das Blumenstilleben und entwickelt hier eine erstaunliche Eigenständigkeit, mit der sie traditionelle Bildformen, insbesondere in der Wiener Malerei des frühen 19. Jahrhunderts verändert und ihnen eine neue Interpretation verleiht. Abgesehen von den dekorativ zusammengestellten Blumenbouquets vor landschaftlichen Motiven, gehören die Blumenbilder, die als Teil einer Gartenanlage oder eines Wegabschnitts konzipiert sind, zu den besten Werken der Künstlerin. Ihr intensives und impulsives Farbempfinden kommt in diesen Bildern besonders zum Ausdruck, verbunden mit einer bei Schindler geschulten genauen Darstellung atmosphärischer Naturbeschreibungen.
Auch im vorliegenden Bild des „Bauerngartens“ ist es die Leuchtkraft der von der Sonne beschienenen Rosen im Vordergrund, die den Blick des Betrachters auf sich lenkt und Wisinger einmal mehr in die Nähe des Frühexpressionismus rücken lässt. Die bunte Vielfalt der Blumenwiese im Hintergrund, die malerische Platzierung um eine Steinmauer sowie die einzelnen Schmetterlinge erweitern schließlich das Blumenstilleben zu einer unvergänglichen Idylle eines heißen Sommertages.