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Josef Hoffmann
(Pirnitz 1870 - 1956 Wien)
„Vitrine "Salonkasten"“
J. & J. Kohn, Wien, Entwurf: 1908
Ausführung: von 1910-20
Sperrholz und Buchenholz gebogen und gedrechselt, außen schwarz politiert, 3 vergoldete Rumpelleisten; Korpus mit ovalem Querschnitt; Tür mit bombierter Verglasung; drei Regalfächer
H. 152 cm, B. 51 cm, T. 33,3 cm
Literatur
Verkaufskatalog, Jacob & Josef Kohn. Bugholzmöbel, Der Katalog von 1916, München 1980, S. 112, Modell H 495;
Die Kunst, 18, 1908, S. 539, zeitgenössische Abbildung reproduziert in: Müller, Klassiker des modernen Möbeldesign, München 1984, S. 164, Abb. 132
Schätzpreis: € 8.000 - 16.000
Meistbot: € 12.000
Auktion ist beendet.
Die Firma Kohn wurde seit dem Jahr 1900 mit ihren Bugholzmöbeln immer erfolgreicher und stieg zunehmend im Ansehen bei der kunstliebenden Gesellschaft. Dabei half besonders, dass sie führende Vertreter der Wiener Moderne engagierten und deren Ideen nutzten, um ihren Möbelentwürfen eine modernere Linienführung zu verleihen. Josef Hoffmann konnte auch von Kohn gewonnen werden. Er kreierte für die Kunstschau 1908 „das kleine Landhaus“, eine von ihm geplante und ausgestattete Villa. Sie diente dazu, die Verwendung der Bugholzmöbel der Firma Kohn zur Schau zu stellen. Im Erdgeschoss dieser Villa befand sich das hier abgebildete „Rauch- und Spielzimmer“ in dem Hoffmann dieses von ihm, eigens für die Kunstschau entworfene Vitrinen-Modell ausstellte.
Im Katalog der Firma Kohn ist vermerkt, dass sich alle Preise der Möbel ohne Glas verstehen. Folglich musste bei jedem Möbelstück eine externe Glasfirma beauftragt werden. Je nach Kundenwunsch wurde das Glas in Segmenten facettiert oder in einheitlich gewölbter Oberfläche hergestellt. (AWR)