Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

19. Juni 2024, 15:00 Uhr

3283

Jacob Gauermann

(Cannstatt 1773 - 1843 Miesenbach)

„Figuren vor einem Feld“
um 1809
Feder in Schwarz, braun laviert auf Papier; ungerahmt
22 x 33,5 cm
Rechts unten teils unleserlich bezeichnet: Davon die eine ausgeführte Zeichnung nach dem Ölgemälde im kleinen Format / Mons. De la Borde, gezeichnet 1809

Provenienz

seit 1922 Privatsammlung, Wien

Schätzpreis: € 1.000 - 2.000
Meistbot: € 1.000
Auktion ist beendet.

Jacob und Friedrich Gauermann - Zeichnungen aus einer Wiener Privatsammlung (Kat.-Nr. )

Vorliegende Arbeiten von Vater und Sohn Gauermann stammen aus einer Wiener Privatsammlung, die in den 1920er Jahren angelegt wurde. Aus handschriftlichen Aufzeichnungen des passionierten Sammlers geht hervor, dass er Blätter der bekannten Tier- und Landschaftsmaler sowohl in verschiedenen Wiener Auktionshäusern, bei Kunsthändlern sowie bei Privatpersonen erstanden hatte.

Diese Werke geben einen hervorragenden Einblick in die Arbeitsweise der beiden Künstler, die ihre Ölgemälde äußerst sorgfältig vorbereiteten. Als Studien- und Vorlagenmaterial waren diese Zeichnungen ein unverzichtbarer Teil ihrer Arbeit. Sie dienten als Kompositionshilfen, waren aber zeitgleich auch Vorlagen für Auftraggeber und Käufer, die danach Ölgemälde in gewünschten Größen bestellen konnten.

Zwar dienten diese Skizzen und Studien als Arbeitsmaterial, sind aber von höchstem künstlerischem Wert und müssen auch als eigenständige Werke betrachtet werden. Die Unmittelbarkeit des rasch hingeworfenen, offenen Pinsel- oder Federstrichs zeigen das großartige Können der zwei Künstler sowohl im Aufbau einer Szene, wie auch im genialen Erfassen dieser mit ihren atmosphärischen Phänomenen und Wetterstimmungen. Lebendig und voller Temperament gestaltet, weisen diese Blätter bereits weit über das Biedermeier hinaus und waren wegweisend für die nächste Generation von Tier- und Landschaftsmalern. (MS)