Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

19. Juni 2024, 15:00 Uhr

3213

Rudolf von Alt

(Wien 1812 - 1905 Wien)

„Gesäuseeingang bei Admont“
1879
Aquarell auf Papier; gerahmt
28,5 x 44,5 cm
Signiert links unten: R. Alt
Bezeichnet und datiert rechts unten: Admont 23 Aug (1)879

Provenienz

Kunstsalon Pisko, Wien, 26./27.2.1906, Nr. 4 (Gesäuseeingang bei Admont);
Auktionshaus Kende, Wien, Kat. 26/1909, Nr. 1;
Kunstsalon Pisko, Wien, 10.2.1909, Nr. 2 (Gesäuseeingang);
Auktionshaus Leo Schidlof, Wien, 17./18.11.1924, Nr. 43 (SW-Abb.), (Admont im Gesäuse);
Dorotheum Wien, 8.5.1941, Nr. 81, Taf. 2 (SW-Abb.), (Gebirgstal bei Admont);
Kunstauktionen Hassfurther, Wien, 29.10.1996, Nr. 2, (von der Tante des derzeitgen Besitzers wohl dort erworben);
2018 im Erbgang an den derzeitigen Besitzer (Privatbesitz, Wien)

Literatur

Rudolf von Alt. 1812-1905. Die schönsten Aquarelle aus den acht Jahrzehnten seines Schaffens, Ausstellungskatalog Graphische Sammlung Albertina, Wien 1984, S. 131, Nr. 200 (SW-Abb.)

Schätzpreis: € 10.000 - 20.000
Meistbot: € 11.000
Auktion ist beendet.

Als einer der profiliertesten Aquarellisten des 19. Jahrhunderts hielt Rudolf von Alt auf seinen Studienreisen zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Regionen Europas, aber vor allem auch im Zuge seiner malerischen Erkundungen Orte und Landschaften seiner Heimat in detailgenauen Darstellungen fest.

Das vorliegende Aquarell entstand im August 1879 während eines Aufenthaltes des Künstlers in Admont. Von rechts führt der das Tal durchziehende Eßlingbach den Blick in die Tiefe, wo sich das imposante Bergpanorama der Ennstaler Alpen erstreckt. Prominent ist links als höchster Berg der Große Buchstein zu sehen, zentral liegt der Gesäuse-Eingang, während sich rechts davon die Gipfel der Planspitze, Hochtor und Ödstein erheben. Alts technisch meisterhafte, akribisch genaue Wiedergabe ermöglicht, die topographischen Elemente und Details präzise zu erfassen, zugleich präsentiert er die Landschaft nicht nüchtern, sondern erreicht durch den Einsatz diffuser Lichteffekte eine atmosphärisch durchdrungene Stimmung. Die spärlich eingesetzte Staffage unterstreicht die momenthafte Auffassung der Umgebung.

Alt folgte im Sommer 1879 einer Einladung des Industriellen und bedeutenden Kunstmäzens Nikolaus Dumba zu dessen Sommersitz in Liezen. Für ihn hatte der Künstler schon in den Jahren zuvor Interieurs seines Palais am Wiener Parkring angefertigt. Die Hinreise führte Alt über Admont und das Gesäuse. Der Ort sowie die grandiose Gebirgskulisse beeindruckten den Künstler sehr und inspirierten ihn zu mehreren Aquarellen. Die im Ennstal entstandenen Blätter werden zu Alts Hauptwerken gezählt. Sie geben Zeugnis von seiner Experimentierfreude mit unterschiedlichen Blickwinkeln und seinem steten Streben nach spontaner Auffassung der Wirklichkeit in seinen Darstellungen. (IH)