Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

19. Juni 2024, 14:00 Uhr

3025

„Heiliger Rochus in Landschaft“
17./18. Jahrhundert
Öl auf Leinwand; gerahmt
160,5 x 116 cm

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Auktion ist beendet.

Die Vita des Heiligen Rochus erzählt in mehreren Episoden von der Wundertätigkeit und den Leiden des Pilgers, welcher als Schutzheiliger der Pestkranken in Europa über Jahrhunderte zu den beliebtesten Volksheiligen zählte. Es entstanden Rochusbruderschaften wie die bekannte Scuola Grande di San Rocco in Venedig, jedoch auch nördlich der Alpen fand der Heilige große Verehrung. In Wien zeugt etwa die Kirche St. Rochus im 3. Gemeindebezirk von dessen Beliebtheit.
Die Legende erzählt, dass Rochus sich auf eine Pilgerreise nach Rom begeben hatte, auf dem Weg jedoch durch viele Orte kam, welche von der schwarzen Pest heimgesucht wurden, die in ganz Europa wütete. Unter großer Gefahr für sich selbst half er bei der Pflege der Kranken. Anstatt sich mit der Krankheit anzustecken, konnte er jedoch viele Menschen auf wundersame Weise heilen, indem er das Kreuzzeichen über sie machte.
Das vorliegende Gemälde zeigt eine der prominentesten Episoden aus seinem Leben: Als Rochus in die Stadt Piacenza kam, stellte er fest, dass er nicht mehr von der tödlichen Krankheit verschont war, da er sich schließlich am Bein angesteckt hatte. Um niemanden mit seiner Krankheit zu belasten, zog er sich in eine einsame, abgelegenen Waldhütte zurück, um dort im Vertrauen auf Gott den Tod zu erwarten. Dort fand ihn jedoch der Jagdhund eines örtlichen Junkers, welcher sich um den Heiligen sorgte. Täglich brachte er ihm Brot und leckte seine Wunden bis sich der Pilger schließlich von seinem Leiden erholte.