Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

19. Juni 2024, 14:00 Uhr

3041

Franz de Paula Ferg

(Wien 1689 - 1740 London)

„Felsenburg in einem Flusstal mit buntem Treiben am Ufer“
Öl auf Leinwand; gerahmt
47 x 64,5 cm
Monogrammiert links unten: FV

Provenienz

Versteigerung Dorotheum, Wien, 8. Juli 1941, Nr. 20 b, Abb. Tafel 27;
seit den 1960er Jahren Privatbesitz, Deutschland

Im Hinblick auf den Verkauf des Bildes durch das Dorotheum im Juli 1941 haben wir dessen Provenienz besonders genau erforscht; wir haben aber weder einen Voreigentümer, noch einen rechtswidrigen Entzug ausforschen können (Bestätigung des Art Loss Register vom 22. April 2024).

Schätzpreis: € 5.000 - 10.000
Meistbot: € 5.000
Auktion ist beendet.

Der Schauplatz des Geschehens dominiert die linke Bildhälfte mit hektischem Treiben am Ufer. Vor der sich auf einem imposanten Felsen erhebenden Burgkulisse herrscht der geschäftige Hafenalltag, wo Händler und Dorfbewohner die anliegenden Boote erwarten. Lediglich ein einzelnes ablegendes Boot führt den Blick in die ruhigere, rechte Bildhälfte – dort erstreckt sich der Fluss bis weit in den Hintergrund, in der Ferne ist unter den ins Licht der Abendsonne getauchten Wolken noch eine gebirgige Landschaft zu erkennen. Durch dieses Wechselspiel in der Komposition bietet sich dem Betrachter trotz der figurenreichen, betriebsamen Staffage eine harmonische, idyllisch anmutende Szenerie.
Franz de Paula Fergs Landschaften zeugen vom großen Einfallsreichtum des in Wien geborenen Künstlers. Geschickt verband er die um 1700 übliche holländische Manier mit italienischen Elementen, beeinflusst von Künstlern wie Cornelis van Poelenburgh (1594/95-1667) und Nicolaes Berchem (1620-1683) thematisierte er das südliche Licht und italianisierende Landschaften in seinen Gemälden.
Ähnlich betriebsame Hafenszenerien Fergs finden sich in zwei Pendants in der Nationalgalerie Prag (Inv.-Nr. O 1684) oder in den Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein (Inv.-Nr. GE 672).