Auktionshaus

Auktion: Zeitgenössische Kunst

27. November 2023, 16:00 Uhr

0414

Josef Pillhofer*

(Wien 1921 - 2010 Wien)

„Bepackte Eugenia“
1970
Bronze
H. 100 cm
Monogrammiert am Standfuß: P
Monogrammiert und nummeriert: P 4/8
Auflage: 8 Stück

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Literatur

Vgl. Josef Pillhofer (Hg.): Josef Pillhofer. Skulpturen, Zeichnungen und Arbeiten aus der Pariser Zeit. Mürzzuschlag 1981, Abb. o.S.;
Vgl. Kunsthaus Mürzzuschlag (Hg.): Josef Pillhofer, Öfnnung und Verdichtung, 1995, Abb. 7, o.S.

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 33.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Josef Pillhofer ist es gelungen, in seinem umfassenden künstlerischen Schaffen, das sich über sechs Jahrzehnte erstreckt, die Ideen der internationalen Moderne in seinem signifikanten, homogenen und eigenständigen Werk weiterzuentwickeln. So nähren sowohl Einflüsse seines Lehrers Fritz Wotruba in Wien als auch Studien bei Ossip Zadkine in Paris seinen künstlerischen Weg und lassen ihn zu einem herausragenden und wichtigen Künstler Österreichs werden. Das gewünschte übergeordnete künstlerische Ziel seines Oeuvres ist die Schaffung eines „idealen“ Körpers in der reinen Form. Der Künstler stellt sich dabei ein inneres Zentrum seiner Figur vor, dem alle bildnerischen Verhältnisse zugeordnet sind. Der Umriss und die Silhouette sind dabei die Begrenzung, welche vom Inneren her bestimmt wird und der Masse der Materie zu einem harmonischen Erscheinungsbild verhilft.

Dabei reduziert Josef Pillhofer die Figur immer mehr und löst sie in geometrische Formen auf. Was auf den ersten Blick oft als ein komplexes Gefüge geometrischer Elemente erscheint, offenbart dem Betrachter kurz darauf ein durchdachtes, komponiertes Ordnungsgefüge. So entwickelt sich auch bei der vorliegenden Skulptur deutlich eine aufrechte, schreitende Figur heraus, deren Vor- und Rücksprünge der einzelnen Elemente sich gekonnt zu einem harmonischen Ganzen fügen. Dieses Spiel mit den verschiedenen Volumina hat Pillhofer über Jahrzehnte perfektioniert. Dadurch, dass die Figur von allen Seiten betrachtet werden kann, erfordert sie einen einheitlichen Charakter, den Pillhofer wie selbstverständlich erreicht. Die vorliegende Arbeit ist ein besonders schönes Beispiel für Pillhofers klare Formensprache und steht exemplarisch für sein umfassendes Werk von hoher künstlerischer Qualität.

(Sophie Höfer)