Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

27. November 2023, 14:00 Uhr

0153

Rudolf Wacker

(Bregenz 1893 - 1939 Bregenz)

„Bodenseelandschaft (Bilgeri-Bach im Frühling)“
1927
Öl auf Papier auf Karton; gerahmt
48 x 60 cm
Signiert und datiert links unten: R. Wacker 27
Rückseitig auf Karton bezeichnet: Rudolf Wacker / Bregenz 1927 (April) / „Bodenseelandschaft“ / (Skizze)

Provenienz

Privatbesitz, wohl 1927 direkt vom Künstler erworben;
Dr. Marboth Ender, Bregenz;
Privatbesitz, Vorarlberg

Literatur

Max Haller, Rudolf Wacker 1893-1939. Biografie mit dem Oeuvre-Katalog des malerischen Werkes, Lustenau 1971, vergleiche WV-Nr. 49 ("Bodenseelandschaft", 1927, Öl auf Holz)

Wir danken Dr. Jürgen Thaler, Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek/Vorarlberger Literaturarchiv, für die wertvollen Hinweise und die freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung.

Schätzpreis: € 50.000 - 100.000
Ergebnis: € 102.400 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Eine vom Künstler eigenhändig angebrachte Beschriftung auf der Rückseite verweist auf den Entstehungskontext der vorliegenden "Bodenseelandschaft": unsere Ansicht des "Bilgeri-Bachs im Frühling" schuf Wacker im April 1927 als Studie zu einer im Juni desselben Jahres in Öl auf Holz ausgeführten "Bodenseelandschaft" (Haller Nr. 49), deren Verbleib unbekannt ist. Zu diesem Gemälde notierte Wacker am 21. Juni 1927 in sein Tagebuch: "Die Bodenseelandschaft" ist ein sehr heiteres, erfreuliches und ich glaube leicht verkäufliches Bild geworden" (Rudolf Wacker. Tagebücher 1913-1939, Bd. 2, herausgegeben von Rudolf Sagmeister, Vaduz 1990, S. 522)
Nach den langen Jahren in sibirischer Kriegsgefangenschaft, bildete die vertraute Landschaft der Heimat im Oeuvre Wackers ein wichtiges, immer wiederkehrendes Motiv. Besonders der Bodensee bot ihm einen notwendigen Ausgleich zum Alltag und der anstrengenden Arbeit im Atelier. Er malte in freier Natur und wählte mit Vorliebe jenen Ort, wo der sogenannte Bilgeribach in den See mündet und durch seine Wegführung für Spannung in der Komposition sorgt.
(Claudia Mörth-Gasser)