Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

28. November 2023, 17:00 Uhr

1130

Friedrich Gauermann

(Miesenbach 1807 - 1862 Wien)

„Alpenleben - Die Bockmoar-Alpe bei Admont“
um 1847
Öl auf Leinwand; gerahmt
82 x 105 cm
Signiert rechts unten: F. Gauermann.
Rückseitig bezeichnet: Vervielfältigungsrecht / vorbehalten. / Friedrich Gauermann.

Provenienz

seit den späten 1980er Jahren im Besitz der Familie Windisch-Graetz;
Privatsammlung, Kärnten

Schätzpreis: € 150.000 - 250.000
Auktion ist beendet.

In Miesenbach geboren und zunächst von seinem Vater Jakob in der Malerei ausgebildet, besuchte Friedrich Gauermann ab 1925 die Wiener Akademie. Nach nur vier Jahren erhielt er sein Austrittsattest mit Auszeichnung, ein Hinweis darauf, wie ausgereift sein Talent schon in jungen Jahren war. Er gehörte zu jener Generation von Künstlern des frühen 19. Jahrhunderts, welche die Landschaftsmalerei durch intensives Naturstudium und eine lebensnahe Auffassung der Wirklichkeit revolutionieren sollten.

In sanftes Abendlicht getaucht, zeigt Gauermann den Blick auf die "Bockmoar-Alpe" in der Obersteiermark. Die bereits untergegangene Sonne färbt den von Quell- und Schlierwolken überzogenen Himmel am Horizont in zarte Rottöne und verleiht der idyllischen Szene eine ruhige und ausgeglichene Stimmung. Die Alpe gehörte zum gleichnamigen Gehöft im Osten von Admont im westlichen Teil des Gesäuses. Das Wirtschaftshaus desselben diente dereinst auch als Gemeindeamt des Ortsteiles Krumau. Das Almgebiet selbst wird schon seit der Zeit um 1900 nicht mehr als solches bewirtschaftet.

Laut Gauermanns Aufzeichnungen unternahm er im Herbst 1847 eine Studienreise in die Steiermark, die ihm "ungeheuer gefallen habe, besonders in Aussee und Admont. Da giebts famose Sachen, auch kann man jetzt das Gesäuse bequemer genießen als früher ..." (Feuchtmüller, 1987, S. 59) "Die Bockmoar-Alpe" ist wohl auch in diese Zeit zu datieren und Gauermann schildert das bäuerliche Leben sowie die wunderschöne Alpenwelt als ein ästhetisches Erlebnis. Als effektvoller Hochgebirgsmaler hat sich Gauermann einen Namen gemacht und seine Werke mit alpinen Szenen fanden Eingang in die bedeutendsten Kunstsammlungen der Habsburgermonarchie. Wie beliebt seine Darstellungen waren, davon zeugt auch die Nachfrage nach Reproduktionen seiner Werke. So diente auch diese Arbeit als Vorlage für eine Lithografie von Eduard Weixlgärtner (Abb. 1). (IH)