Auktionshaus

Auktion: Jugendstil & Design

21. Juni 2023, 17:30 Uhr

3538

Dagobert Peche

(St. Michael 1887 - 1923 Mödling)

„Spiegel “
Max Welz, Wien für die Wiener Werkstätte, 1922
vergoldetes Lindenholz, geschnitzt, Spiegelglas; rückseitig mit altem Firmenetikett Max Welz und einem alten Etikett mit Modellnr. "WW 3"; orginaler Zustand, alte Klebestellen, fachgerecht restauriert
65 cm x 44,5 cm

Literatur

Wiener-Werkstätte-Archiv, MAK Wien, Modellnr. N 1405, KI 12707-7;
Österreichs Bau- und Werkkunst, 1924, S. 131;
Peter Noever (Hg.), Die Überwindung der Utilität. Dagobert Peche und die Wiener Werkstätte (Kat. Ausst., Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien 1998), Ostfildern 1998, S. 207, Nr. 22;
Peter Noever (Hg.), Dagobert Peche and the Wiener Werkstätte (Kat. Ausst., Neue Galerie, New York 2002/2003), London 2002, S. 240, Abb. 57

Schätzpreis: € 20.000 - 40.000
Ergebnis: € 76.800 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Viele von Dagobert Peches Entwürfen für die Wiener Werkstätte sind Paraphrasen auf barocke, biedermeierliche oder der Volkskunst entstammende Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände. Bei der Gestaltung dieser Objekte hat Peche oft die verwendeten Materialen verfremdet. Das trifft im besonderen Maß auf unseren 1922 hergestellten Spiegel zu: Die an den oberen Ecken angebrachten Girlanden, die vom unteren Rand herabhängenden Bänder und Quasten imitieren aus Seide und Samt hergestellte barocke Schmuckelemente. Die gleichfalls am oberen und unteren Rand befestigten runden Zierelemente finden wir – aus geschliffenem Glas hergestellt – bei Lustern und Spiegeln der Barockzeit. Peche hat auf diese Weise mit herkömmlichen Stilen „gespielt“ und sie in seine Zeit – das zweite Dezennium des 20. Jahrhunderts – transferiert. (EP)