4030
Oskar Laske
(Czernowitz 1874 - 1951 Wien)
„Blick vom Oberen Belvedere auf Wien“
1940
Öl auf Leinwand; gerahmt
65 x 90,5 cm
Signiert und bezeichnet rechts unten: O. Laske opus 148
Ausstellungsetikett des Wiener Künstlerhauses rückseitig: 1941/529 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus-Archiv, Wien, bestätigt);
ursprünglich am Rahmen angebrachtes Etikett: Edelhauser Josef, Wien XIX, Heiligenstädter Str. 23
Provenienz
Josef Edelhauser, Wien;
seit den 1950er Jahren Privatbesitz, Wien
Ausstellung
2018 Wien, Österreichische Galerie Belvedere, 29.06.-14.10.2018, Tafel 29, Abb. S. 96
Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Meistbot: € 30.000
Auktion ist beendet.
Oskar Laske ist ein unverwechselbarer Meister bunter Stadtlandschaften und Marktszenen. Er ist ein sprühender Erzähler, der aus einem reichen Fundus an literarischen, religiösen oder mythologischen Motiven schöpft und ein liebevoller Chronist seiner Heimatstadt Wien.
Als Canalettoblick wird jener Ausblick beschrieben, den man vom Oberen Belvedere aus über die Stadt Wien hat. Geprägt wurde dieser Begriff von dem Barockmaler Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, der mit seinem Gemälde "Wien, vom Belvedere aus gesehen" diese berühmte Ansicht schuf. Seit mehr als zwei Jahrhunderten gilt dieser Blick als die Wienansicht schlechthin und hat bis heute ikonischen Charakter für Ansichten der Stadt.
„Der sonst unermüdlich reisende Landschaftsmaler Oskar Laske blieb während der Nazizeit in Wien, wo er als politisch unauffälliger und moderat moderner Künstler weitgehend ungestört arbeiten konnte und sogar öffentliche Aufträge erhielt. Er malte zahlreiche Veduten der Stadt, immer in Bezug auf die reichhaltige Tradition dieses Genres. So entstanden auch einige Ansichten mit dem Blick auf die Stadt vom Oberen Belvedere, von denen das Bild mit der Opusnummer 148 aus dem Jahr 1940 das repräsentativste ist. Trotz des moderaten Querformates ist das Panorama sehr weit erfasst und reicht vom Viertel hinter der Karlskirche bis zum Riesenrad im Prater am rechten Bildrand. Die Ansicht ist dadurch sehr zusammengedrängt und macht einen konzentrierten Eindruck.“
(Markus Fellinger, "Der Canalettoblick in Bildern der späten 19. und 20. Jahrhunderts", in: Katalog zur Ausstellung in der Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 2018, S. 61)