Auktionshaus

Auktion: Jugendstil & Design

07. Dezember 2022, 18:00 Uhr

1326

Josef Hoffmann (Form)

(Pirnitz 1870 - 1956 Wien)

und

Carl Otto Czeschka (Dekor)

(Wien 1878 - 1960 Hamburg)

„Spieltisch für das Jagdhaus Hochreith bei Hohenberg von Karl Wittgenstein“
Wiener Werkstätte, 1906/07
Eichenholz, schwarz gebeizt, die Poren gelb eingerieben, mit vergoldeten Leisten eingefasst; vier Schubladen; die Füße waren etwas gekürzt und wurden unter Verwendung der Originalteile ergänzt
78 x 77,7 x 77,7 cm

Provenienz

Familie Karl Wittgenstein Nfg., Jagdhaus Niederösterreich

Literatur

Wiener Werkstätte-Archiv, MAK Wien: Inv. Nr. WWF 103-126-1 (Zeitgenössisches Foto);
Museum für Angewandte Kunst, Ausstellungskatalog, Der Preis der Schönheit - 100 Jahre Wiener Werkstätte, Ostfildern-Ruit 2003, S. 107; Brandstätter, Design der Wiener Werkstätte 1903-1932, Wien 2003, S. 163

Schätzpreis: € 25.000 - 45.000
Ergebnis: € 32.000 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Karl Wittgenstein, ein Großindustrieller und Mäzen, der Vater des Ludwig Wittgenstein, ließ im Jahr 1905 seine Jagdhäuser auf der Hochreith in Niederösterreich von der Wiener Werkstätte umbauen und einrichten. Neben Hoffmann und Moser wirkten an der Ausgestaltung Carl Otto Czeschka, Richard Luksch und dessen Ehefrau Elena mit. Zu der Einrichtung gehörten auch drei verschieden aussehende Spieltische. Ein Tisch, den Hoffmann gemeinsam mit Czeschka entworfen hat, ist in Makasser-Ebenholz mit vergoldeten Schnitzereien, Elfenbein und Perlmutt ausgeführt worden. Er wurde auf der Wiener Werkstätte Jubiläumsausstellung 2003 im Museum für Angewandte Kunst in Wien gezeigt. Unser Tisch, der auf einem zeitgenössischen Foto erkennbar ist, weist vergoldete Schnitzereien auf, die von Carl Otto Czeschka stammen. Der Tisch ist dort im Kaminalkoven des Jagdhauses zu erkennen. Der dritte Tisch, der ebenfalls für das Jagdhaus bestimmt war, ist bei unserer 84. Kunstauktion im Jahr 2011 für einen Preis von 486.500 Euro versteigert worden. (EP)