Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

06. Dezember 2022, 15:00 Uhr

0044

Adrian van Stalbemt

(Antwerpen 1582 - 1662 Antwerpen)

„Badende Nymphen von Satyrn belauscht“
um 1620/30
Öl auf Holz
50 x 62,5 cm

Provenienz

europäischer Privatbesitz

Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 19. Oktober 2018, liegt bei.

Schätzpreis: € 8.000 - 16.000
Ergebnis: € 10.240 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

In Adriaen van Stalbemts Oeuvre ist motivisch und qualitativ die Nähe zu seinen Antwerpener Gildenbrüdern Jan Brueghel d. Ä. (1568-1625) und Hendrik van Balen (1575-1632) deutlich spürbar. Im Gegensatz zu anderen Malern seiner Zeit, betätigte er sich gleichzeitig als Figuren- und Landschaftsmaler. Seine Werke zeichnen sich daher durch einen besonders gelungenen Einklang beider Fertigkeiten aus.
In vorliegendem Gemälde demonstriert Stalbemt sein malerisches Können und seinen erzählerischen Ideenreichtum. Zahlreiche Flussgöttinnen, umgeben von spielenden Putten und Hirtenhunden, bevölkern ein Flussufer. Im Mittelgrund ist ein kleines Bankett angerichtet. Von den Nymphen noch unentdeckt, beobachten zwei freche Satyrknaben die Schönheiten von einem mit einem Baum bewachsenen Felsen aus, welcher die Quelle entspringen lässt.
Dahinter erstreckt sich eine idyllische Hirtenlandschaft mit sanften Hügeln auf denen Schafe grasen. Geschickt werden die Landschaftsebenen miteinander verbunden und durch kleine Erzählungen charmant belebt.
Der Aufbau der Komposition mit ihren einzelnen Elementen, die Stalbemt gezielt anordnete und verknüpfte, um so den Blick des Betrachters geschickt in die Weite zu führen, spricht für einen Entstehungszeitraum in den Jahren 1620 bis 1630. Die erdigen Felsformationen kontrastieren zu der blau-grünlichen Tönung der Baumgründe, die in ihrer Blätterdichte fast undurchdringlich wirken. „Um 1620 hat der Künstler seinen persönlichen Stil gefunden. Seine Figuren, die bisher unter dem Einfluss von Elsheimer stehen, nähern sich Hendrick van Balen an und entwickeln mit den abgewandten Gesichtern und den ‚verlorenen‘ Profilen große Eigenständigkeit, die so bei keinem anderen Maler zu finden ist“ (vgl. Gutachten Dr. Ertz)