Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

06. Dezember 2022, 15:00 Uhr

0027

Salvator Rosa Umkreis

(Arenella/Neapel 1615 - 1673 Rom)

„Satanische Szene“
Öl auf Leinwand
57,8 x 35,5 cm

Provenienz

Privatbesitz, Wien

Schätzpreis: € 8.000 - 16.000
Ergebnis: € 11.520 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Die düstere Szene ist in einem nur schwach durch Kerzenschein und ein offenes Fenster beleuchteten Innenraum wiedergegeben. Erschreckende Hexen, Dämonen und Teufel versammeln sich in der Kammer zu einem Ritual, das der Fantasie skandalöser Horrorvisionen entspringt. Die Faszination für das Makabre und das Interesse für Hexerei erfuhr in Europa im 16. Jahrhundert einen Aufschwung, der – zumindest in der Florentiner Elite - zu einer Gegenreaktion gegen die zahlreichen Anschuldigungen der Zauberei führte. Künstler und Schriftsteller beschäftigten sich eher aus Neugier und zur Unterhaltung mit dem Thema.
Der malerische Freigeist Salvator Rosa schuf eine Vielzahl dieser „Stregonerie“ – Hexenszenen, welche in ihrer pointierten Darstellungen makabrer Themen über die damaligen Grenzen des sogenannten guten Geschmacks hinausgingen. In den 1640er Jahren wurde er Teil einer Florentiner Gruppe von Intellektuellen, Wissenschaftlern und Künstlern, die seine Faszination für das Okkulte teilten. Auch sein enger Freund, der Maler und Dichter Lorenzo Lippi (1606 – 1665), förderte diese Liebe zum Makabren. Beide ließen sich von den Grafiken nordischer Künstler wie Hans Baldung (1484 – 1545) und Albrecht Dürer (1471 – 1528) inspirieren, die sich ebenfalls mit dem Thema der Hexerei beschäftigt hatten. Anfang des 19. Jahrhunderts erfuhren diese Darstellungen neue Aufmerksamkeit, da sie dem neogotischen Geschmack der Briten für düstere Motive mit Hexen und Magiern entgegenkamen.