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Auktion: Alte Meister

06. Dezember 2022, 15:00 Uhr

0137

Anthonis Van Dyck Umkreis

(Antwerpen 1599 - 1641 London)

„Der Apostel Paulus“
Öl auf Holz; parkettiert
66 x 51 cm

Provenienz

George Roche, Jeffersontown, Kentucky;
Newhouse Galleries Incorporated, New York, Nr. 60301 (als Anthonis van Dyck, 26 x 20 inch; laut rückseitigem Etikett);
Privatbesitz, Wien

Ausstellung

1965 Brüssel, Le Siècle de Rubens, Nr. 56

Literatur

Gustav Glück, Rubens, van Dyck und ihr Kreis, Wien 1933, Anm. 288;
Leo van Puyvelde, in: Revue belge d‘archéologie et d'histoire de l'art, Bd. III, 1933, S. 193-214;
Leo van Puyvelde, Van Dyck, Paris/Brüssel 1959, S. 22;
Musées royaux des Beaux-Arts de Belgique (Hg.), Le siècle de Rubens, Ausstelllungskatalog, Brüssel 1965, S. 58, Nr. 56 SW-Abb. (als Anthonis van Dyck; tls. abweichendes Maß: 60 x 51 cm);
Erik Larsen, The paintings of Anthony van Dyck, Bd. II, Freren 1988, S. 87, Nr. 190 (als Anthonis van Dyck; tls. abweichendes Maß: 60 x 51 cm);
Margaret Roland, Some thoughts on van Dyck's Apostle Series, in: Revue d'Art Canadienne, Bd. 10, S. 33 (als "as copy");
Susan J. Barns, Nora de Poorter, Oliver Millar, Horst Vey, Van Dyck. A complete Catalogue of the Paintings, New Haven 2004, S. 73, Nr. I.59, unter 2)

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Auktion ist beendet.

Kompositorisches Vorbild für das vorliegende Gemälde ist der Apostel Paulus von Anthonis van Dyck im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover (64 x 51 cm; Inv. Nr. PAM 992). Dieses Bildnis war Bestandteil einer Folge von zwölf halbfigurigen Aposteldarstellungen, welche sich heute in verschiedenen internationalen Museen und Institutionen befinden.
Der bärtige Apostel Paulus ist mit dem Attribut des Schwerts, beinah als Krieger und Verteidiger des christlichen Glaubens, mit stechendem Blick dargestellt. Die aufgebäumte Haarpracht mit den über die Stirn gelegten Strähnen ist auch hier gegeben. Van Dyck und seine Werkstatt bedienten sich des Modells des halbfigurigen Apostels mehrere Male. Eine Darstellung des bärtigen Paulus aus der Werkstatt van Dycks befindet sich zudem im Bestand der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Aschaffenburg (Inv. Nr. 1505). Allen Darstellungen gemeinsam sind der knappe Bildausschnitt, die Nahsicht, das Dunkel aus dem der Jünger tritt. Stets umspielen markante Finger das glänzende Schwert, ausdrucksstarke Augen blicken gedankenversunken in die Ferne.