Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

06. Dezember 2022, 17:00 Uhr

0343

Franz Roubaud und Atelier

(Odessa 1856 - 1928 München)

„Gebet in der Wüste“
um 1927/28
Öl auf Leinwand
39,5 x 62 cm
Signiert rechts unten: F. Roubaud.
Rückseitig am Keilrahmen Stempel des Rahmengeschäftes Hans Kellner, München

Provenienz

wohl aus dem Nachlass des Künstlers;
seit den 1950er Jahren Privatbesitz, Österreich

Wir danken Frau Dr. Olga Sugrobova-Roth für die freundliche wissenschaftliche Unterstützung.

Schätzpreis: € 5.000 - 10.000
Ergebnis: € 8.320 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Franz Roubaud wurde 1856 in Odessa geboren. Er war Sohn französischer Emigranten, und der Künstler behielt bis 1914 die französische Staatsbürgerschaft. Nach seiner ersten Ausbildung an der Odessaer Zeichenschule ging er 1877 nach München, wo er u.a. bei Carl Theodor von Piloty an der Bayerischen Akademie studierte. In den frühen 1880er Jahren führte den jungen Künstler seine erste Studienreise nach Eriwan, Tiflis, Baku und ans Kaspische Meer, weitere Expeditionen nach Zentralasien sollten im Laufe seines Lebens folgen. Der Kaukasus mit seiner kargen und rauen Landschaft lieferte Roubaud unzählige Motive für seine Gemälde. Das gleißende Sonnenlicht der Steppe, das bunte Treiben auf Märkten, Schlachtenszenen sowie Karawanen mit Reitern in traditionellen Kostümen wusste er wie kein zweiter auf Leinwand zu bannen. Solche Darstellungen waren beim westlichen Publikum äußerst beliebt, und wurden auf Ausstellungen vielfach ausgezeichnet.

Nach Aufenthalten in Paris und Sankt Petersburg, wo er von 1903 bis 1912 als Professor an der Kunstakademie lehrte, lebte Roubaud als freischaffender Künstler in München, und bis zu seinem Tod im Jahr 1928 in Rimsting am Chiemsee.

Bei vorliegendem Gemälde handelt es sich um ein Spätwerk des Künstlers, welches wohl teilweise unvollendet geblieben ist, und möglicherweise erst nach seinem Tod, im Zuge der Atelierauflösung durch die Erben, verkauft wurde. (MS)