2037
Ernst Ludwig Kirchner
(Aschaffenburg 1880 - 1938 Frauenkirch bei Davos)
„Drei Damen“
um 1926
Schwarze Kreide auf dünnem Karton
49 x 38,5 cm
Signiert links unten: ELKirchner
Rückseitig mit dem Nachlass-Stempel und der Bezeichnung "K Da/Bi 7" sowie der Nummerierung "K 7087" und "C 2253" in Bleistift und in Tusche
Provenienz
Kirchner-Nachlass (Davos 1938, Kunstmuseum Basel 1946, Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer 1954);
Schweizer Privatsammlung
Das Werk ist im Archiv des Gesamtwerkes von E. L. Kirchner dokumentiert. Echtheitsbestätigung von Dr. Wolfgang Henze, Verwalter Ernst Ludwig Kirchner Archiv, Wichtrach, den 20. Oktober 2021, liegt bei.
Schätzpreis: ▲€ 18.000 - 36.000
Meistbot: ▲€ 20.000
Auktion ist beendet.
Erna Schilling, Ernst Ludwig Kirchners Lebensgefährtin und bevorzugtes Modell, hat Besuch. Man steht im großen Wohnraum des Wildbodenhauses in Davos, zwei Damen lehnen sich rechts an den hohen, von Kirchner geschnitzten und bemalten Pfosten und blicken nach links zur wuschelköpfigen, die uns zugewandt an einem Möbel lehnt. Erna, die zweite Dame von rechts, trägt ein quergestreiftes Kleid.
Durch die Übersiedlung 1917 nach Davos, wurde Ernst Ludwig Kirchner mit einer für ihn ungewohnten Umgebung konfrontiert. Fern von den großen durch Hektik und Industrialisierung gekennzeichneten Großstädten wie Dresden und Berlin, sollte er hier mitten in den Alpen die notwendige Ruhe finden, um sich - vom Krieg und Krankheit geschwächt - gesundheitlich zu erholen. Er mietete in Davos-Frauenkirch zuerst das Haus „In den Lärchen“, später das „Auf dem Wildboden“. Die Sommermonate verbrachte er in einer Bauernhütte auf der Stafelalp. Hier sind von da an die Inspirationsquellen zu finden, die sein Werk bis zu seinem Tode 1938 bestimmen sollten.