Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

28. Juni 2022, 17:00 Uhr

0256

Friedrich Gauermann

(Miesenbach 1807 - 1862 Wien)

„Waldlandschaft mit zwei Rehen an der Tränke“
1833
Öl auf Holz
59,5 x 45,5 cm
Signiert und datiert links unten: F. Gauermann 1833.

Provenienz

Graf Breuner, Eib (laut Einnahmebuch), Schloß Grafenegg;
Dorotheum Wien, 4.5.1993, Nr. 38;
Oktober 1993 Kunstsalon Peter Kovacek, Wien;
Privatsammlung, Niederösterreich

Literatur

Österreichische Kunsttopographie, Bd. I, Beiheft Schloss Grafenegg, Wien 1908, S. 61, Nr. 115;
Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann. 1807-1862. Der Tier- und Landschaftsmaler des österreichischen Biedermeier, Wien 1962, S. 174, Nr. 115;
Rupert Feuchtmüller, Friedrich Gauermann. 1807-1862, Rosenheim 1987, S. 284, Nr. 146 (SW-Abb.)

Expertise von Dr. Rupert Feuchtmüller, Wien, 30.10.1991, liegt bei.

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Ergebnis: € 35.840 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Friedrich Gauermann beschreibt vorliegendes Gemälde in seinem Einnahmebuch unter der Nr. 115 auf folgende Weise: „Ein Rehbock, der in einer Lacke steht, bei einer alten Buche; die Rehgeiss trinkt; Buchenwald im Hintergrunde“. Eine vorbereitende Bleistiftskizze zu dem Bild befindet sich im Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien (Nr. 7038). Auf diesem Blatt vermerkte Gauermann den Namen des Auftraggebers: „Für Graf Breuner in Wien …“. Im Gutachten von Rupert Feuchtmüller gibt es den zusätzlichen Hinweis, dass sich laut Überlieferung das Bild in Schloss Grafenegg befunden hat, welches zur Entstehungszeit des Gemäldes in Breuner’schen Besitz war.

In den 1830er Jahren hatte sich Friedrich Gauermanns Talent bereits voll entwickelt, und er war sich des Stellenwertes seiner Kunst durchaus bewusst. Die Landschaft, die ländliche Idylle, vor allem aber die Tierdarstellung, in der er eine wahre Meisterschaft erreichte, waren seine Themen und erfreuten sich in Sammlerkreisen größter Beliebtheit.

Vorliegende Arbeit ist 1833 entstanden und zeigt zwei Rehe inmitten einer wild-romantischen Waldlandschaft. Gauermann legte hier besonderes Augenmerk auf die realitätsnahe Darstellung der Tiere in ihrer natürlichen Umgebung, nicht Pathos oder Inszenierung stehen im Mittelpunkt, sondern das Naturerlebnis an sich wurde oberstes Ziel. (MS)