Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

28. Juni 2022, 17:00 Uhr

0353

Max Suppantschitsch*

(Wien 1865 - 1953 Dürnstein)

„Giardino Giusti in Verona“
1894
Öl auf Leinwand
87,5 x 63,5 cm
Datiert und signiert rechts unten: 30. VIII. (18)94 / M. Suppantschitsch.

Provenienz

Privatbesitz, Österreich

Literatur

Wolfgang Krug, Maximilian Suppantschitsch. Der "Wachau-Professor", Weitra 2021, S. 77 (Abb.)

Schätzpreis: € 8.000 - 16.000
Auktion ist beendet.

Max Suppantschitsch studierte von 1884-1891 an der Wiener Akademie bei Eduard Peithner von Lichtenfels. Er erhielt 1887 den Spezialschulpreis für Landschaftsmalerei und 1888 die Goldene Füger-Medaille. 1890 nahm er an der Weltausstellung in Paris teil und erhielt die Mention honorable. Ab 1897 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses, von 1900-1905 des Hagenbundes.

Bereits in jungen Jahren unternahm Suppantschitsch zahlreiche Studienreisen, die ihn durch ganz Europa führten. Ohne finanzielle Unterstützung, wären diese Reisen jedoch nicht möglich gewesen. 1892 konnte er mit Hilfe eines Stipendiums einen Aufenthalt in Südtirol finanzieren. Im darauffolgenden Jahr, reiste er nach Italien, sein großer Traum vom Süden ging somit in Erfüllung. Über Südtirol führte ihn seine Reise nach Verona, Venedig und Triest. Auch 1894 - im Entstehungsjahr unseres Gemäldes - sind Aufenthalte des Künstlers in Oberitalien belegt.

Aus Italien brachte Suppantschitsch viele Zeichnungen, Aquarelle und Ölstudien mit, diese dienten ihm als Vorlagen für seine Ölgemälde, die er dann im Wiener Atelier malte. Stand sein Frühwerk noch ganz unter dem Einfluss seines Lehrers an der Akademie, wandelten sich seine Motive und vor allem das Kolorit seiner Werke, wohl auch unter dem Einfluss des südlichen Lichtes. Seine Palette wurde heller und die Landschaften verloren an Pathos. Vorliegendes Gemälde zeigt einen Einblick in den Renaissance-Garten des Palazzo Giusti in Verona. Suppantschitsch verstand es bereits gekonnt, die sonnendurchflutete Atmosphäre des Südens festzuhalten und gibt einen malerischen Winkel der beeindruckenden Parkanlage wieder, die schon Goethe wegen seiner Schönheit lobte.

Für Suppantschitsch war dies der erste Schritt in jene Richtung, für die er später bekannt wurde. Entwickelte er sich doch in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg, zu einem der bekanntesten Wachau-Maler, der in dieser Donauregion, mit ihren fast mediterranen Lichtverhältnissen, Inspiration sowie seinen Lebensmittelpunk fand. (MS)