Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

28. Juni 2022, 17:00 Uhr

0324

Olga Wisinger-Florian

(Wien 1844 - 1926 Grafenegg)

„Alpenrosen“
1905
Öl auf Karton
33,5 x 25 cm
Rückseitig Stempel: Nachlass / Olga Wisinger-Florian sowie Etikett Künstlerhaus, Wien: 1927/1263 (von Herrn Nikolaus Domes, Künstlerhaus Archiv Wien, bestätigt)
Rückseitig Etikett Österreichische Galerie Belvedere, Inv.-Nr. Lg 1132

Provenienz

aus dem Nachlass der Künstlerin;
Privatsammlung, Wien

Ausstellung

1927 Wien, Künstlerhaus, Nr. 1263
von ca. 2003-2020 als Leihgabe in der Österreichischen Galerie Belvedere, Wien, Inv.-Nr. Lg 1132

Literatur

Marianne Hussl-Hörmann/Hans-Peter Wipplinger (Hg.), Olga Wisinger-Florian. Flower-Power der Moderne, Ausstellungskatalog, Leopold Museum Wien, Wien 2019, S. 144 "Almrausch" (Farbabb.), S. 185

Schätzpreis: € 45.000 - 90.000
Auktion ist beendet.

Olga Wisinger-Florian zählt zu den gefragtesten und bedeutendsten österreichischen Künstlerinnen der Jahrhundertwende. Erst mit 36 Jahren wandte sie sich der Malerei zu, nahm Privatunterricht zunächst bei August Schaeffer von Wienwald, später bei Emil Jakob Schindler. Als überaus selbstbewusste und ehrgeizige Persönlichkeit, feilte sie unermüdlich an ihrem Stil, und entwickelte sich rasch zu einer Malerin, die den Einfluss ihres Lehrers bald hinter sich ließ.

In ihrem beeindruckenden Spätwerk ab etwa 1900 schuf sie Gemälde die zum Teil einen sehr nahsichtigen, radikal eingeengten Bildausschnitt zeigen. Die Farbigkeit ist geprägt von einer gesteigerten Intensität und ihr Pinselstrich kräftig und pastos.

Vorliegendes Bild zeigt blühende Alpenrosen vor dunklem Grund und stammt aus dem Nachlass der Künstlerin. Wisinger-Florian wählte hier eine besonders nahe und interessante Perspektive. Durch den dynamischen Farbauftrag kommt es zu einer Auflösung der Formen und das intensive Kolorit der Blüten und Blätter verstärkt den expressiven Charakter, der ihr reifes Werk auszeichnet. (IH)