Auktionshaus

Auktion: Jugendstil & Design

09. März 2022

1455

Josef Hoffmann

(Pirnitz 1870 - 1956 Wien)

„Brosche“
Wiener Werkstätte, 1922
18kt Gelbgold, durchbrochen gearbeiteter floraler Dekor; 3 Altschliffdiamanten mit Silberfassung; Lederetui der Wiener Werkstätte
2 x 4,2 cm

Provenienz

aus dem Besitz von Mäda Eugenia Primavesi;
seither im Familienbesitz

Literatur

Wiener Werkstätte-Archiv, MAK Wien: Modellnr. G 2294; Inv.-Nr. WWE 19-6

Schätzpreis: € 35.000 - 50.000
Ergebnis: € 43.520 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Im Jahr 1915 erwarb Otto Primavesi von dem Gründer der Wiener Werkstätte Fritz Wärndorfer dessen Geschäftsanteile an der Gesellschaft. Wärndorfer war zu diesem Zeitpunkt praktisch bankrott, Primavesi ein vermögender österreichischer Bankier, der sich eine Beteiligung an dem wirtschaftlich darniederliegenden Unternehmen leicht leisten konnte. Zustande gekommen ist diese Transaktion vor allem auf Betreiben Josef Hoffmanns, der sich angesichts des drohenden Konkurses der Wiener Werkstätte intensiv um Investoren bemüht hat. Er war mit der Familie Primavesi gut bekannt, für Otto Primavesi hat er ab 1913 ein riesiges Landhaus errichtet und vollständig mit von ihm entworfenem Mobiliar eingerichtet. Die Familie Primavesi bezog auch zahlreiche weitere von Hoffmann entworfene, in der Wiener Werkstätte ausgeführte Einrichtungsgegenstände, Geschenke für Freunde, Gebrauchsobjekte und Schmuckstücke. Die von uns angebotene Brosche hat Hoffmann im Jahr 1922 entworfen, Otto Primavesi hat sie seiner Frau Mäda anlässlich der Hochzeit ihres ersten Sohnes Otto zum Geschenk gemacht. Es handelt sich um ein überaus seltenes, nur ein einziges Mal ausgeführtes Modell, bei dessen Gestaltung Hoffmann sich an dem Geschmack der Beschenkten orientiert hat. (EP)