Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

09. März 2022

0068

Peter Paul Rubens Umkreis

(Siegen 1577 - 1640 Antwerpen)

„Kopf eines Satyrs (Detail aus dem Medici-Zyklus: „Die glückliche Regierung der Marie de Medici“)“
Öl auf Leinwand
46 x 36 cm

Provenienz

Versteigerung Christie’s, London, 15. April 1966, Lot 113 (als „Rubens, Head of a Satyr", 17½ in by 13½ in);
Kunsthandel Albrecht Neuhaus, Würzburg;
Deutsche Privatsammlung

Literatur

Weltkunst, Nr. 14/ 15. Juli 1971 (mit Abb.: als „Peter Paul Rubens, Studienkopf eines Satyr“, Albrecht Neuhaus, Würzburg)

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Ergebnis: € 42.240 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Das Gemälde zeigt den isolierten Kopf eines Satyrs aus dem Gemälde „Die Glückliche Regierung der Maria de Medici“ Peter Paul Rubens', welches Teil des sogenannten „Medici-Zyklus“ ist und sich heute im Louvre, Paris, befindet. Als zweite Frau des französischen Königs Heinrichs IV. (1553-1610) war die dem Florentiner Adelsgeschlecht entstammende Maria de Medici (1575-1642) ab dem Jahre 1600 Königin von Frankreich. Auch nach dem Tod ihres Gatten zählte sie zu den einflussreichsten Persönlichkeiten Frankreichs im beginnenden 17. Jahrhundert. Für ihren repräsentativen Witwensitz, dem Palais du Luxembourg, beauftragte sie Peter Paul Rubens in den 16020er Jahren mit einem 24-teiligen Zyklus, der heroisch die Stationen ihres eigenen Lebens darstellen sollte.
In dem Gemälde „Die Glückliche Regierung der Maria de Medici“ legt Rubens der über allem erhabenen Regentin auch eine Gruppe sich windender Satyrn zu Füßen. Vorliegendes Gemälde zeigt den am äußersten Bildrand befindlichen Kopf mit knolliger Nase, wulstigen Brauen, Hörnern und Ziegenbart, welcher seine Zunge frivol dem Betrachter entgegenstreckt. Rubens nahm sich des Themas mehrfach an, so beispielsweise in dem um 1617/19 datierten Werk „Zwei Satyrn“ (München, Alte Pinakothek, Inv. Nr. 873). Der Antwerpener Meister beeinflusste mit derartigen Darstellungen die ihm folgenden Künstler maßgelblich. So treten eben die gekonnten Details der extremen Physiognomien und die Expressivität des Ausdrucks auch in vorliegendem Gemälde, welches in der Vergangenheit als Skizze Rubens' galt, besonders zum Vorschein.