Auktionshaus

Auktion: Klassische Moderne

09. März 2022

2060

Georg Mayer-Marton*

(Raab, Ungarn 1897 - 1960 Liverpool)

„Hafenlandschaft“
1951
Öl auf Hartfaserplatte
48,5 x 66 cm
Monogrammiert und datiert rechts unten: M.M. 51

Provenienz

österreichischer Privatbesitz

Literatur

Peter Chrastek (u.a.), Expressiv, Neusachlich, Verboten - Hagenbund und seine Künstler, Wien 1900-1938, Wien 2016, Abb. S. 180

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Auktion ist beendet.

Georg Mayer-Marton war aus politischen Gründen gezwungen 1938 Österreich zu verlassen und emigrierte nach England. Dort musste er sich erst an die, für ihn so ungewohnte, dunkle und nebelerfüllte Landschaft gewöhnen. Das Malen half Mayer-Marton sich in sein neues Umfeld einzugewöhnen. Aber nicht das Kopieren der Hügel, Felder und Häuser waren sein Ziel, sondern die Umsetzung des Gesehenen in "bewegte Bilder". Dies gelang ihm mit Hilfe der, in den 50er und 60er Jahren populär gewordenen Kinetischen Kunst. Die Bewegung wird zum integralen ästhetischen Bestandteil des Kunstobjektes. Sei es deshalb, weil sich das Objekt scheinbar verändert, weil sich der Betrachter bewegt oder auch weil eine Illusion eine Bewegung vortäuscht. Diese Entwicklung zeigt sich deutlich in dem hier gezeigten Bild "Hafenlandschaft" von 1952. Der Hafen und der Himmel sind eingetaucht in die verschiedensten Grauschattierungen. Lediglich im Hintergrund kann man die saftigen, grünen Wiesen Englands erahnen. Das blaue Boot mit dem roten Segel ist der Mittelpunkt des Bildes – alles dreht sich um dieses zentrale Geschehen. Das Wasser scheint eine Art Sog um den Schiffskörper zu bilden. Man kann die starken Wellen und die Bewegung des Wassers deutlich erkennen und hofft, dass sich das kleine Segelboot – eingeklemmt zwischen Hafenmauer und Dampfer - behaupten kann und keinen Schiffbruch erleidet.