Auktionshaus

Auktion: Gemälde des 19. Jahrhunderts

09. März 2022

0274

Anton Romako

(Atzgersdorf bei Wien 1832 - 1889 Wien)

„Zwei mit Seifenblasen spielende Kinder“
Öl auf Leinwand
69 x 93,5 cm
Signiert rechts unten: A. Romako.

Provenienz

1967 New York, The Collectors Corner. Antiques, Paintings, Works of Art;
Kunsthandlung Schebesta, Wien;
Dorotheum Wien, 17.-19. März 1960, Nr. 95, Taf. 46;
Kunsthandlung Schidlof, London;
Privatbesitz, Österreich

Literatur

Cornelia Reiter, Anton Romako. Pionier und Außenseiter der Malerei des 19. Jahrhunderts. Monographie mit Werkverzeichnis, Wien 2010, S. 169, Nr. 269;
Fritz Novotny, Der Maler Anton Romako. 1832 - 1889, Wien/München 1954, S. 86, WVZ-Nr. 162

Schätzpreis: € 15.000 - 30.000
Ergebnis: € 19.200 (inkl. Gebühren)
Auktion ist beendet.

Zwei Kinder spielen, auf einen samtig-weichen Untergrund gelehnt, konzentriert mit Seifenblasen. Links streckt das rotgelockte Kind sein Händchen nach einer Blase, welche es fasziniert betrachtet. Neben ihm bläst das dunkelhaarige Kind durch ein Röhrchen, mithilfe dessen es eine weitere schillernde Blase erzeugt. Der Szene wohnt eine sanfte Ruhe inne. Die helle Porzellanhaut und weich fallende weiße Kleidung der Kinder heben sich kontrastreich vom dunklen Hintergrund ab.
Mit dem dramatischen Hell-Dunkel der Darstellung verleiht Romako dem im 19. Jahrhundert häufig aufgegriffenen Sujet der mit Seifenblasen spielenden Kinder besondere Substanz. Die irisierenden Seifenblasen schreiben der genrehaft-leichten Szene die traditionelle Symbolik der Fragilität des menschlichen Lebens ein.

Romako griff das Motiv mehrmals auf, zum einen in einer größeren, der vorliegenden sehr ähnlichen, Version auf Leinwand, weiters repliziert als Aquarell und in einer kleinformatig variierten, späteren Version. (Reiter 2010, WV-Nr. 268–270, 440.) Möglicherweise wurde der Maler durch das Gemälde eines mit Seifenblasen spielenden Knaben eines niederländischen Meisters inspiriert, welches sich in der Sammlung des befreundeten Bildhauers Joseph von Kopf befand. (Pollack, Kopf als Sammler, 1905, Nr. 334, Taf. XV)

Mit Genrebildern war Anton Romako primär in seiner Zeit in Rom (1857 – 1876) höchst erfolgreich. Nachdem er sich während seiner Ausbildung an der Münchner und Wiener Akademie und später bei Carl Rahl vor allem auf Historienmalerei spezialisiert hatte, wandte er sich in Rom der Porträt- und Genremalerei zu, welche ihm finanziellen Erfolg und gesellschaftlichen Ruhm einbrachten. (IH)