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Thomas Van Apshoven
(Antwerpen 1622 - um 1665 Antwerpen)
„Kegel spielende Bauern“
1640er Jahre
Öl auf Holz
33 x 27,5 cm
Provenienz
österreichischer Privatbesitz
Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 30. April 2020, liegt bei.
Schätzpreis: € 4.000 - 8.000
Meistbot: € 4.000
Auktion ist beendet.
Thomas van Apshoven befasste sich in seinem Oeuvre vorrangig mit volkstümlichen Genreszenen und bäuerlichen Interieurs. Auch das vorliegende, von Dr. Ertz in die 1640er Jahre datierte, Werk thematisiert ein traditionelles Volksvergnügen des 16. und 17. Jahrhunderts: das Kegelspiel. Zur Linken setzt ein Spieler bereits im Ausfallschritt zum Wurf an. Ein zweiter hat richtungsgebend den Arm in Richtung der Kegel gestreckt. Die übrigen Figuren schauen erwartungsvoll dem Treiben zu. In charakteristischer Manier dominiert ein gedämpftes Farbspektrum von gräulichen, bräunlichen bis hin zu gelblichen Nuancen. Einige, beinah gedrungen wirkende, Figuren werden durch kräftigere Farbtöne des Gewandes in Rot, Weiß und Blau hervorgehoben. Teilweise finden einzelne Bildelemente Apshovens unmittelbare Vorbilder in den Werken David Teniers des Jüngeren: So ist inmitten des geselligen Miteinanders vor einem Gehöft oder Landgasthof, auch die humoristisch-realistische Schilderung des sich erleichternden Mannes in der linken Ecke zu sehen. Diese Figur in Rückenansicht findet sich ebenso oft bei Teniers d. J., beispielsweise in den Gemälden „Beim Kegelspiel“ und „Bauern vor einem Landgasthof“ (The Royal Collection, London, Inv. Nr. RCIN 407274). Letzteres beinhaltet auch die Darstellung des in der Tür stehenden Wirtes, der das hemmungslose Verhalten tadelt. Diese Nähe zu seinem Lehrmeister und späteren Gildenbruder der Antwerpener St. Lukas-Gilde führt immer wieder zu Fehlzuschreibungen (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).