Auktionshaus

Auktion: Alte Meister

15. Dezember 2020, 15:00 Uhr

0053

Georgius Johannes Jacobus van Os

(Den Haag 1782 - 1861 Paris)

„Stillleben mit Kamelienzweig und Trauben in einer Silberschale; Nüsse, Zitrusfrüchte und Paprikaschoten auf der Marmorplatte darunter“
1834
Öl auf Leinwand
41 x 32,5 cm
Links unten signiert und datiert: G.J.J. Van Os. 1834.

Provenienz

Versteigerung Sotheby's, London, 20. März 1985, Lot 12;
Versteigerung Koller, Zürich, 18. September 2009, Lot 3281;
europäische Privatsammlung

Schätzpreis: € 25.000 - 50.000
Auktion ist beendet.

Georgius Jacobus Johannes van Os (1782-1861), einer der führenden Stillleben- und Blumenmaler seiner Zeit, war zunächst in Amsterdam, Den Haag und Paris tätig. In der berühmten Manufaktur in Sèvres widmete er sich ebenso erfolgreich der Porzellanmalerei.
Bereits in frühen Jahren orientierte sich Georgius van Os, Sohn und Schüler des Malers Jan van Os (1744-1808) an den prächtigen Blumen- und Früchtestücken Jan van Huysums (1682-1749). Nicht zuletzt weist die vorliegende Komposition mit der dekorativen Schale auf einem Marmorsockel auf sein großes Vorbild.

Das Stillleben ist in ein ruhiges, von links oben einfallendes Licht getaucht. Ein üppiges Arrangement von Trauben und Blüten wurde auf einer Silberschale platziert, der raumgebende Marmorsockel mit Zitrusfrüchten, Kastanien, Haselnüssen und feuerroten Paprikaschoten bestückt.
Die alltäglichen Objekte sind in einer ausgewogenen, scheinbar zufälligen Komposition einander zugeordnet und wurden mit unterschiedlich reflektierenden Oberflächen und naturgetreuen Texturen versehen. So kommen bei den präzisen Darstellungen einer halb geschälten Kastanie, der schon bald verdorrten Paprika oder einer Zitronenspalte die technische Virtuosität des niederländischen Malers besonders zum Ausdruck. Zugleich bewirkt die Inszenierung der über den Rand des Marmorsockels sprießenden Knospen und der hinausragenden Paprika, dass die Darstellung belebt wird und verleiht ihr gleichzeitig Raumtiefe. So meint der Betrachter die vor ihm liegenden Objekte beinah greifen zu können.